Integration durch Sport Fraktion will Geflüchteten Mitgliedschaften im Verein zahlen

Kaarst · Zunächst erfragt die Fraktion FWG/Förderer des Sports bei der Verwaltung, wie viel eine Vereinsmitgliedschaft jeweils kosten würde. Dann wolle man versuchen, das Vorhaben gemeinsam mit den Vereinen zu realisieren und es nicht bei Lippenbekenntnissen belassen.

 Durch die Aufnahmen in den Kaarster Sportvereinen erhofft sich die Fraktion FWG - Förderer des Sports eine bessere Integration.

Durch die Aufnahmen in den Kaarster Sportvereinen erhofft sich die Fraktion FWG - Förderer des Sports eine bessere Integration.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Der Sport stärkt nicht nur den Zusammenhalt, sondern birgt auch ein großes Integrationspotenzial. Die Fraktion FWG/Förderer des Sports wollen die Verwaltung beauftragen zu prüfen, welche Kosten für geflüchtete Menschen entstehen würden, wenn diese für mindestens ein Jahr eine Mitgliedschaft in einem Kaarster Sportverein finanziert bekommen. Für die Kostenermittlung soll ein mittlerer Vereinsbeitrag herangezogen werden. Zuerst soll die Verwaltung allerdings die Zahlen von Anfang 2018 prüfen. Damals lebten 591 geflüchtete Personen aus 29 Staaten im Stadtgebiet. 208 verfügten über eine Aufenthaltsgestattung, 123 Menschen waren geduldet und 226 hatten eine Aufenthaltserlaubnis oder subsidiären Schutz. Einen entsprechenden Antrag hat die Fraktion an den Sportausschuss gestellt.

Aktivitäten fördern die Begegnung von Menschen ganz unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft, sie schaffen Verständigung und gegenseitige Toleranz, wodurch Vorurteile abgebaut werden – so heißt es in dem Begründungstext, der dem Antrag beigefügt ist. Darüber hinaus würde der Sport Werte, Verhaltens- und Orientierungsmuster wie Fair Play, Regelakzeptanz und Teamgeist vermitteln. „Die Fraktion FWG Kaarst - Förderer des Sports hält es daher für sinnvoll, die Kosten für ein derartiges Projekt zu ermitteln und dieses Vorhaben mit den Kaarster Vereinen gemeinsam zu realisieren“, erklärt Sandra Pauen, eine der beiden Fraktionsvorsitzenden, gegenüber unserer Redaktion. Außerdem würde eine solche Maßnahme auch den durch Corona angeschlagenen Vereinen zusätzliches Geld in die leeren Kassen spülen, begründet die Fraktion weiter. „Wer Integration ernst nimmt, darf es nicht nur bei Lippenbekenntnissen belassen. Durch die Einbindung der Menschen in unsere Sportvereine haben wir in unserer Kommune aktiv die Möglichkeit einen sinnvollen Beitrag zur Integration zu leisten“, sagt der zweite Fraktionsvorsitzende Josef Karis.

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