Initiative aus Kaarst Fluglärmgegner berufen sich auf Weltgesundheitsorganisation

Kaarst · Der Verein aus Kaarst nimmt die neuen Empfehlungen für Grenzwerte der WHO zum Anlass, um an die Ministerien zu appellieren.

 Die Initiative aus Kaarst will ein Nachtflugverbot zwischen 22 und 6 Uhr erwirken.

Die Initiative aus Kaarst will ein Nachtflugverbot zwischen 22 und 6 Uhr erwirken.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat jetzt neue Empfehlungen für Grenzwerte zum Umgebungslärm in Europa veröffentlicht. Die WHO hat dafür internationale Studien ausgewertet und formuliert auf dieser Basis Empfehlung im Hinblick auf Fluglärm. So empfiehlt die Organisation „nachdrücklich, den Lärmpegel von Flugzeugen während der Nacht (von 22 bis 6 Uhr) unter 40 Dezibel (dB) zu senken, um Auswirkungen auf den Schlaf zu vermeiden“. Die geltenden Grenzwerte nach dem Fluglärmschutzgesetz betragen in Deutschland 55 dB.

Dazu erklärt der Vorsitzende des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“, Werner Kindsmüller: „Die Empfehlungen der WHO orientieren sich am Ziel des Schutzes der Gesundheit. Wir begrüßen diese Stellungnahme und erwarten von den zuständigen Verkehrsministern im Bund und im Land, dass sie sich für deren Realisierung einsetzen.“

Eine Möglichkeit biete die anstehende Novellierung des Fluglärmschutzgesetz aus dem Jahr 2007. Die Bundesregierung sei nach diesem Gesetz bereits 2017 verpflichtet gewesen, zu überprüfen, ob die im Gesetz festgelegten Grenzwerte dem Stand der Lärmwirkungsforschung noch entsprechen. Aufgrund der Lage des Flughafens Düsseldorf in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung hält Werner Kindsmüller es nach dem jetzigen Stand der Technik für nicht realistisch, die Lärmbelastung im Umfeld des Flughafens in den Nachtstunden auf unter 40 Dezibel zu senken. „Deshalb bleibt Verkehrsminister Wüst aufgefordert, für den Flughafen Düsseldorf ein Nachtflugverbot für den Zeitraum 22 Uhr bis 6 Uhr zu verhängen, wie dies zuletzt 13.705 Anwohner in einer Petition an den Minister gefordert haben.“ In Kaarst waren im Zuge der Aktion deutlich mehr Unterschriften gesammelt worden, als in allen anderen Städten rund um den Düsseldorfer Flughafen. In diesem Jahr seien schon jetzt mehr Flugbewegungen außerhalb der erlaubten Zeiten zu verzeichnen gewesen als im gesamten Vorjahr.

(jasi)
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