Nach Schreiben von Staatssekretär Schulte Fluglärmgegner begrüßen stockende Flughafen-Pläne

Kaarst · Es ist ein Dämpfer für den Düsseldorfer Flughafen, der für gute Stimmung beim Verein „Kaarster gegen Fluglärm“ sorgt. „Es war längst überfällig, dass sich das Verkehrsministerium nun endlich zu den permanenten Störungen der Nachtruhe äußert.

Insofern begrüßen wir das Schreiben an den Flughafen Düsseldorf, mit dem dessen Pläne, nach noch mehr Start- und Landrechten einen Dämpfer bekommen haben,“ sagt der Vereinsvorsitzende Werner Kindsmüller zu dem bekannt gewordenen Schreiben von Staatssekretär Hendrik Schulte an den Chef des Flughafens.

Daraus geht hervor, dass eine Entscheidung über die geplante Kapazitätserweiterung wohl nicht vor 2022 fällt. Kindsmüller hat nun jedoch den Eindruck, dass aufgrund des wachsenden Widerstands der Bevölkerung gegen die steigende Zahl der Nachtflüge nunmehr die Suche nach den Schuldigen begonnen habe. So sei es richtig, wie Staatssekretär Schulte schreibt, dass die zunehmende Zahl der Flugbewegungen nach 23 Uhr „in rechtlicher Hinsicht nicht zu beanstanden“ sei.

„Die Fluggesellschaften nutzen ein Recht aus, das ihnen vom Verkehrsministerium mit der Betriebsgenehmigung 2005 zugebilligt worden ist“, so Kindsmüller. Insofern liege es am Verkehrsministerium, diesen Missstand zu beheben und die entsprechenden Bestimmungen der geltenden Betriebsgenehmigung aufzuheben. „Es liegt in der Macht des Ministers, die Betriebszeit des Flughafens auf den Zeitraum 6 bis 22 Uhr einzuschränken.“ Er sei dazu sogar verpflichtet, weil sich gezeigt habe, dass die geltende Bestimmung nicht dazu in der Lage sei, die schutzwürdigen Interessen der Anwohner auf Nachtruhe ausreichend zu wahren.

Tatsächlich habe es von Mai bis Juli bereits mehr als l000 Landungen nach 23 Uhr gegeben – obwohl die Zahl der Flugbewegungen in jedem dieser Monate unter der Zahl von 2017 lag. Dies seien elf Störungen pro Nacht.

(jasi)
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