Initiative aus Kaarst Fluglärm-Gegner fordern: Wüst soll Antrag ablehnen

Kaarst · Das NRW-Verkehrsministerium plant ab dem 4. Mai die öffentliche Auslegung neuer Gutachten im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens für die Erweiterung des Flughafens Düsseldorf.

 Werner Kindsmüller ist Vorsitzender des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“.

Werner Kindsmüller ist Vorsitzender des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“.

Foto: Elisabeth Keldenich

Der Verein „Kaarster gegen Fluglärm“ hat und mit ihm alle sieben anderen Initiativen in den Anliegergemeinden des Flughafens haben nun NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst aufgefordert, diese Auslegung und die Bürgerbeteiligung nicht durchzuführen.

„Angesichts der wohl auch im Mai noch andauernden massiven Beschränkungen des öffentlichen Lebens aufgrund der behördlichen Verfügungen im Rahmen der Corona-Pandemie kann zum jetzigen Zeitpunkt der Zweck einer öffentlichen Auslegung, nämlich die uneingeschränkte Beteiligung der Bürger und die Erörterung der Unterlagen in Veranstaltungen oder bei Infoständen, nicht erreicht werden,“ heißt es in einem Brief. „Die Gutachten des Flughafens sind durch die Ereignisse der vergangenen Wochen ohnehin Makulatur, weil durch die Pandemie alle bisherigen Annahmen für eine Bedarfsermittlung hinfällig sind,“ ergänzt Werner Kindsmüller, Vorsitzender des Vereins.

Weiterhin wird Wüst aufgefordert, den Antrag des Flughafens vollständig abzulehnen. Die quantitativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Bedarf an künftigen Slots ließen sich zum jetzigen Zeitpunkt zwar noch nicht prognostizieren, allerdings seien die Einbrüche so gravierend, „dass der Nachweis eines um 25 Prozent höheren Bedarfs an Start- und Landerechten, wie vom Flughafen Düsseldorf 2015 beantragt, in den nächsten Jahren nicht geführt werden kann.“

Alles deute darauf hin, dass als Folge der Pandemie auch nach Aufhebung der Kontakteinschränkungen der Luftverkehr massive Rückgänge in der Zahl der Flugbewegungen erfahren werde, meint Kindsmüller – sowohl auf der Angebots- wie auch auf der Nachfrageseite. Wüst solle demnach den Antrag des Flughafens auf eine Erweiterung der Kapazitäten „in vollem Umfang“ ablehnen.

(NGZ)
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