Initiative „Kaarster gegen Fluglärm“ Fluglärm-Gegner fordern Wüst zum Handeln auf

Kaarst · Die Initiative „Kaarster gegen Fluglärm“ warnt davor, dass die Belastung nach dem Ende der Corona-Pandemie wieder steigen könnte. Doch der Ausbau des Flughafens Düsseldorf müsse gestoppt werden.

 Der Vereinsvorsitzende Werner Kindsmüller.

Der Vereinsvorsitzende Werner Kindsmüller.

Foto: Dieter Staniek

Vor sechs Jahren, am 16. Februar 2015, hatte der Flughafen Düsseldorf den Antrag auf Erweiterung der Kapazitäten von 45 auf 60 Flugbewegungen in der Stunde beim Verkehrsministerium eingereicht. Bis heute hat NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst noch nicht über den Antrag entschieden. Die Initiative „Kaarster gegen Fluglärm“ fordert Wüst zum Jahrestag erneut auf, den Antrag abzulehnen.

Die Begründung für den Bedarf an mehr Flugbewegungen sei so unzureichend gewesen, dass der Flughafen Ende 2019 auf Druck des Ministeriums neue Gutachten vorlegen musste. Auch diese seien durch die Corona-Pandemie wertlos geworden, meint der Vorsitzende des Vereins, Werner Kindsmüller. Die Luftfahrtbranche selbst rechne erst 2025 mit einem ähnlich hohen Passagieraufkommen wie im vergangenen Jahr. Gutachten, die dem Verein vorliegen, zeigten, dass diese Erwartung zu optimistisch sei und in Zukunft die Nachfrage nach Flugreisen zurückgehen werde. Dies sei aus Gründen des Klimaschutzes auch dringend geboten. Ausbaupläne in Frankfurt und München seien bereits gestoppt.

Der Flughafen Düsseldorf sei nicht bereit, seinen Antrag zurückzuziehen. Deshalb müsse der Minister den unbegründeten Antrag ablehnen, so die Initiative. Es könne nicht sein, dass der Minister bis 2025 warte, bis die Lage für den Flughafen günstiger sei, kritisiert Kindsmüller.

Während der Corona-Pandemie sind weniger Flugzeuge unterwegs und somit gibt es auch weniger Fluglärm in Kaarst. Die Zahl der Starts und Landungen in Düsseldorf ist nach Angaben der Fluglärmgegner seit Beginn der Pandemie um 20 bis 30 Prozent gesunken. „Sobald die Bedrohung durch das Coronavirus nachlässt und die Menschen wieder in Urlaub reisen können, wird der Flughafen versuchen, an seine alten Forderungen zu erinnern“, erklärt der Verein auf seiner Homepage. Dies könne schon im nächsten Sommer so weit sein. Deshalb sei es wichtig gewesen, dass der Stadtrat sich geschlossen gegen die Erweiterung ausgesprochen hat.

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