Mitgliederversammlung in Kaarst „Kaarster gegen Fluglärm“ schwört Mitglieder auf teuren Prozess ein

Kaarst · Der Vorsitzende des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“, Werner Kindsmüller, und sein Stellvertreter Lutz Pollmann informierten auf der Mitgliederversammlung über den Stand der Dinge. Kindsmüller erwartet einen teuren Prozess gegen den Flughafen.

Werner Kindsmüller (r.), Vorsitzender des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“, spricht in der VHS zu den Mitgliedern.

Werner Kindsmüller (r.), Vorsitzender des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“, spricht in der VHS zu den Mitgliedern.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Die Einhaltung von Nachtflugbeschränkungen und die vom Düsseldorfer Flughafen beantragte Erweiterung der Betriebsgenehmigung halten den Verein „Kaarster gegen Fluglärm“ weiterhin auf Trab. Der Verein hat derzeit rund 180 Mitglieder. Der Vorsitzende Werner Kindsmüller und sein Stellvertreter Lutz Pollmann informierten auf der Mitgliederversammlung über den Stand der Dinge. Und sie zeigten sich verhalten optimistisch.

Eine gute Neuigkeit vorab: Der Verein darf jetzt im eigenen Namen klagen. Es muss keine Privatperson mehr ins Feld geführt werden. Und der Kaarster Verein hat mit Franziska Heß in Leipzig eine höchst kompetente Anwältin gefunden. Ein besonderes Ärgernis sind die Starts und Landungen zu vorgerückter Stunde. Der Vorsitzende von „Kaarster gegen Fluglärm“ hat hierüber mit dem neuen grünen NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer gesprochen. „Er hat auf mich einen guten Eindruck gemacht und ich nehme ihm ab, dass er eine Lösung will, die in unserem Interesse ist“, verriet Kindsmüller.

Was er betonte: „Der Minister hat eine Handlungsmöglichkeit.“ Die Gebühr, die bei verspäteten Starts und Landungen fällig wird, ist zwar angehoben worden, dadurch sind jedoch nicht weniger Starts und Landungen erfolgt in Zeiten, in denen die meisten Kaarster schon im Bett liegen. Was Lutz Pollmann beklagte: „Die Verspätungsgebühren gehen an den Flughafen.“ „Wir hatten vorgeschlagen, dass diese Mittel in einen Fonds kommen, damit die betroffenen Gemeinden mit dem Geld Lärmschutzmaßnahmen realisieren können“, sagte Werner Kindsmüller. Er geht davon aus, dass eine Entscheidung über den Antrag des Flughafens beklagt werden muss.

Kindsmüller erwartet, dass der Umweltaspekt stärker berücksichtigt werden muss, als dies bislang der Fall war. Und er hält es für unwahrscheinlich, dass die vom Düsseldorfer Flughafen angestrebten Ziele erreicht werden können. Dort geht man für 2037 von 308.000 Slots aus – 2019, dem Jahr vor der Pandemie, waren es 226.000 Slots und in diesem Jahr dürften es rund 130.000 Flugbewegungen werden. Die beiden großen Drehkreuze seien Frankfurt am Main und München. Die jetzigen Kapazitäten seien ausreichend, der höhere Bedarf an Starts und Landungen sei nicht belegbar.

Der Luftverkehr müsse auch seinen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Kindsmüller wünscht sich, dass die Slots jedes Jahr um drei Prozent abnehmen müssen – aus Gründen des Umweltschutzes. Er schwor die Mitglieder auf einen teuren Prozess ein: „Wir werden ordentlich Spenden erwerben müssen.“

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