Verein „Kaarster gegen Fluglärm“ Anstieg von Nachtflügen durch Nato-Manöver befürchtet

Kaarst · Zeitgleich zum Start der Sommerferien führt die Nato ihr Manöver „Air Defender“ durch. Der Verein „Kaarster gegen Fluglärm“ befürchtet daher einen Anstieg der Nachtflugbewegungen im Juni.

 Die Nato wird im Juni ihr Manöver „Air Defender“ durchführen, bei dem Kampfflugzeuge zum Einsatz kommen.

Die Nato wird im Juni ihr Manöver „Air Defender“ durchführen, bei dem Kampfflugzeuge zum Einsatz kommen.

Foto: dpa/Georg Wendt

Im Monat Mai sind 144 Flugzeuge erst nach 23 Uhr am Flughafen Düsseldorf gelandet. Das hat der Verein „Kaarster gegen Fluglärm“ ermittelt. Damit seien pro Nacht im Schnitt fünf Maschinen außerhalb der Betriebszeit gelandet. Gegenüber dem Spitzenjahr 2019, als 141 verspätete Landungen durchgeführt wurden, habe sich die Lage in der Nacht sogar verschlechtert, da in diesem Mai insgesamt nur 70 Prozent der Flugbewegungen von 2019 stattfanden.

Aufgrund des Nordwinds seien im Mai besonders viele Landungen über Kaarst abgewickelt worden. Mit insgesamt 662 Landungen fanden mehr als zwanzig Flüge pro Nacht nach 22 Uhr über Kaarst statt. „Der Mai war für die Menschen in Kaarst eine sehr starke Belastung ihrer Nachtruhe,“ so der Vereinsvorsitzende Werner Kindsmüller. Der Verein hat festgestellt, dass nur 36 Prozent aller Starts am Flughafen Düsseldorf weniger als 15 Minuten verspätet waren. In das Selbstlob des Flughafens, man habe das Chaos in den Griff bekommen, könnten die Anwohner nicht einstimmen, kritisiert der Verein.

Für Juni befürchtet die Fluglärminitiative einen extremen Anstieg der Zahl der Verspätungen und Nachtlandungen. Neben dem Beginn der Schulferien in NRW findet vom 12. bis 23 Juni das Nato-Manöver „Air Defender“ statt, das auch zu Störungen im zivilen Luftverkehr führen werde. „Das Manöver, an dem 220 Kampfflugzeuge teilnehmen werden, wird für die Menschen mit größeren Lärmbelastungen verbunden sein. Die zu erwartenden Einschränkungen des Linienflugverkehrs können zu erheblichen Verspätungen führen,“ so der Verein. Dies dürfe aber „kein Grund dafür sein, Ausnahmegenehmigung für Flüge nach Mitternacht zu erteilen,“ fordert Kindsmüller: „Die Menschen sind bereits heute durch den Fluglärm bis Mitternacht extrem belastet. Eine zusätzliche Belastung nach Mitternacht ist nicht mehr zumutbar.“

(NGZ)
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