Auf der Suche nach Personen Feuerwehreinsatz mit Atemschutzgeräten in Kaarster Bunker

Kaarst · In einem Bunker in Büttgen soll sich eine Person befunden haben. Die Feuerwehr suchte vergeblich. Ein ungewöhnlicher Einsatz mit Atemmasken.

Der Einsatz der Feuerwehr in einem Bunker in Büttgen war außergewöhnlich. Die Rettungskräfte trugen Atemschutzgeräte.

Der Einsatz der Feuerwehr in einem Bunker in Büttgen war außergewöhnlich. Die Rettungskräfte trugen Atemschutzgeräte.

Foto: Feuerwehr Kaarst

Zu einem außergewöhnlichen Einsatz ist die Kaarster Feuerwehr am 25. Juli (Sonntag) ausgerückt, wie die Einsatzkräfte erst am vergangenen Samstag auf ihrer Facebook-Seite geschrieben haben. Die Einsatzstelle: Ein Bunker aus dem zweiten Weltkrieg auf einem Privatgelände am Friedhof in Büttgen. „Die Polizei hatte Hinweise darauf, dass sich Jugendliche in dem Bunker aufhalten“, erklärt Patrick Täpper, Sprecher der Feuerwehr und bei dem Einsatz vor Ort, im Gespräch mit unserer Redaktion. Also rief die Polizei die Feuerwehr zu Hilfe, weil sie nicht selbst eingreifen wollte, da sie um die Gefahren, die von einem alten Bunker ausgehen, weiß. Die Sauerstoffversorgung ist aufgrund der zubetonierten Luftschächte in solchen Bunkeranlagen in der Regel extrem schlecht. So auch in diesem Fall, wie Täpper erklärt. „Die Sauerstoffkonzentration in dem Bunker war so gering, dass jemand, der sich dort drin aufhalten würde, nach wenigen Minuten ohnmächtig wird“, sagt er. Die Ergebnisse seien alarmierend gewesen, die Feuerwehr musste schnell arbeiten, immerhin gab es Hinweise auf Personen im Bunker, für die akute Lebensgefahr bestand. Ein Rettungstrupp ging mit Atemschutzgeräten und unter Absturzsicherung in den Bunker, parallel dazu bereiteten die übrigen Einsatzkräfte alles für einen möglichen Notfall und die Erstbetreuung eines Patienten vor. Mit einem Gasmessgerät wurden kontinuierlich die Werte im Bunker auf explosionsfähige Gase gemessen, gleichzeitig suchten die Einsatzkräfte den Bunker mit einer Wärmebildkamera nach Personen ab. Nach kurzer Zeit konnte allerdings Entwarnung gegeben werden, in dem Bunker waren glücklicherweise keine Personen verschüttet. Auch die Untersuchung der bereits verschütteten Gänge ergab, dass diese nicht erst kürzlich eingestürzt sind und möglicherweise eine oder mehrere Personen eingeschlossen hätten.

Nachdem die Feuerwehr wieder zusammenpackte, wurde die Einsatzstelle von der Polizei an den Eigentümer übergeben, er musste den Bunker sorgfältig verschließen. „Das war ein außergewöhnlicher Einsatz. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir so etwas in der Art in den vergangenen acht oder neun Jahren erlebt haben“, sagt Täpper, der glücklich darüber ist, dass keine Person eingeschlossen war. „Wenn dort jemand drin gewesen wäre, wäre er mindestens bewusstlos gewesen“, sagte er. Die Gefahr bestehe bei Bunkern immer. „Die meisten sind massiv einsturzgefährdet“, so Täpper. Nach rund 90 Minuten war der Einsatz zur Mittagszeit für die 15 Rettungskräfte beendet. „Das passiert nicht jeden Tag“, erklärte auch Feuerwehrchef Andreas Kalla. Warum von dem Einsatz erst eine Woche später berichtet wurde? „Wir haben es nicht früher geschafft“, so Täpper.

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