Feierstunde im Kaarster Rathaus VDK-Ausstellung erinnert an gefallene Soldaten

Kaarst · Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wurde vor genau 100 Jahren gegründet. Aus diesem Anlass wurde eine Ausstellung im Atrium des Kaarster Rathauses im Rahmen einer Feierstunde eröffnet.

Mit dabei: Wolfgang Gorzalka, Regionalgeschäftsführer des Bezirksverbandes Düsseldorf und Köln aus Aachen. Peter Heimes, Vorsitzender des VDK-Ortsverbandes, ehrte verdiente Mitglieder. Und er beklagte, dass es an jungen Menschen mangele, die von Tür zu Tür gehen und Geld sammeln.

Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus erklärte in ihrer Begrüßungsrede: „Heute geht es um Tod und Trauer, um Gedenken, vor allem aber um das Nicht-Vergessen.“ Sie erzählte von einem jungen Soldaten aus der Verwandtschaft, der als verschollen gegolten hat, bis der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge seine letzte Ruhestätte im heutigen Moldawien fand und auch den Todestag – 25. April 1944 – nennen konnte. Solche Informationen seien für die Angehörigen von großem Wert. Peter Heines geizte nicht mit Informationen: „Der Volksbund pflegt in 45 europäischen Staaten mehr als 800 Kriegsgräberstätten mit rund 2,5 Millionen Gräbern.“ Auch heute noch berge der Volksbund pro Jahr mehr als 20.000 Tote des 2. Weltkriegs, von denen sehr viele identifiziert werden könnten. Der Anblick eines Meers von Grabkreuzen ist eine eindringliche Mahnung gegen den Krieg.

Viele Menschen öffnen ihre Türen nicht, wenn die Sammler kommen. Einer davon ist Ulrich Hagenstein. Der 73-jährige pensionierte Gymnasiallehrer ist seit den 1970er Jahren dabei. „Ich bin damals von Franz Weiers geworben worden“, erzählte der Senior, der mit der Albert-Schweitzer-Medaille geehrt wurde. „Es wird immer schwieriger mit dem Sammeln“, erklärte Hagenstein. Die tüchtigen Spendensammler haben dennoch mit 10.932,60 Euro ein respektables Ergebnis erzielt. Wolfgang Gorzalka umschrieb das Aufgabengebiet: „Wir kümmern uns um deutsche Kriegsgräber in aller Welt, legen würdige Ruhestätten an. Pflegen diese und betreuen die Angehörigen. Damit leisten wir wichtige Friedensarbeit.“ Und er zitierte Albert Schweitzer: „Soldatengräber sind die großen Prediger des Friedens.“ Wer sich die Ausstellung anschaut, erfährt, dass die industrielle Kriegsführung im 1. Weltkrieg zu einem Massensterben geführt hatte. Zugleich setzte sich die Haltung durch, dass jeder gefallene Soldat eines individuellen Grabes würdig sei. Die Ausstellung ist noch bis zum 25. Februar geöffnet.

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