14. Herzwochen Plötzlicher Herztod: Expertenrunde im GBG

Vorst · Im Rahmen der 14. Herzwochen haben Ärzte in Vorst über das Thema plötzlicher Herztod referiert.

 Torsten Becker, Barbara Lüthen, Ulrike Nienhaus, Benjamin Mameghani, Michael Haude und Carlos Correia de Freitas (v.l.) im Forum des GBG.

Torsten Becker, Barbara Lüthen, Ulrike Nienhaus, Benjamin Mameghani, Michael Haude und Carlos Correia de Freitas (v.l.) im Forum des GBG.

Foto: Georg Salzburg(salz)/Georg Salzburg (salz)

Auch die 14. Herzwochen, eine Kooperation der Deutschen Herzstiftung und des Lukaskrankenhauses, stießen in Kaarst auf großes Interesse: Im Georg-Büchner-Gymnasium betonte Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus als Schirmherrin die Bedeutung der Herzwochen als gut verständliche Vorträge für Laien. Das aktuelle Thema „Wie schütze ich mich vor dem plötzlichen Herztod“ sei schon sehr nah am Thema Tod und von daher vielleicht eher ein Tabuthema, meinte Professor Michael Haude, Chefarzt am Lukaskrankenhaus. Jedoch zeige das große Interesse, dass von Tabu keine Rede sein könne.

Haude warb um eine Mitgliedschaft in der Deutschen Herzstiftung, „weil es sich lohnt“. Mit 140.000 Mitgliedern und 600 Ehrenamtlern ist sie die größte deutsche Organisation mit patientenzentrierter Forschung und informiert vielfältig über ein herzgesundes Leben. Haudes Kollegen gaben umfangreiche Erläuterungen zu diversen Aspekten des plötzlichen Herztods. Torsten Becker beschrieb ihn als natürlichen, unerwarteten Tod, der innerhalb einer Stunde nach Symptombeginn eintritt. Bei rund 65.000 Menschen pro Jahr, meistens Männer fortgeschrittenen Alters, ist er die Todesursache. Fast immer liegt eine koronare Herzerkrankung zugrunde, bei jüngeren Sportlern oft eine Entzündung des Herzmuskels. Allgemeinmediziner und Notarzt Benjamin Mameghani stellte Rettungsfahrzeuge und die Rettungskette vor, die nach Wählen des Notrufs in Gang gesetzt wird. Er warb eindringlich für rasches Reagieren beim Auffinden einer bewusstlosen Person, die nicht mehr atmet: „Schnelles Handeln ist wichtig. Nicht warten und die 112 wählen.“ Denn jede nutzlos verstrichene Minute verringert die Überlebenschancen um zehn Prozent.

Was man bis zum Eintreffen des Notdienstes selbst tun kann, demonstrierte er an einer Puppe: Herzdruckmassage durchführen – wobei eventuelle Rippenbrüche kein Risiko darstellen – und falls vorhanden, einen Defibrillator einsetzen. „Es gibt in einer derartigen Situation keine Fehler. Jeder kann wiederbeleben“, meinte Mameghani. Der einzige Fehler sei es, gar nichts tun. Der Mediziner warb für Erste-Hilfe-Kurse. Wie man sich nach einer Attacke verhält, die nicht zum plötzlichen Herztod geführt hat, erläuterte Oberarzt Carlos Correia de Freitas. Kardiologin Barbara Lüthen beleuchtete anschließend die besten Schutzmaßnahmen: Ernährung, Bewegung, Nikotinverzicht und geeignete Medikamente. Nach den Vorträgen standen die Mediziner für persönliche Gespräche zur Verfügung.

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