Erste Maßnahmen in Kaarst umgesetzt Kokosmatten für den Stadtparksee

Kaarst · Im April hatte der Umweltausschuss fünf Verbesserungen beschlossen, eine davon war das Einbringen bepflanzter Kokosmatten.

 Volker Seidel (l.) und Karsten Silberbach am Stadtmittesee.

Volker Seidel (l.) und Karsten Silberbach am Stadtmittesee.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Zahlreiche Kokosmatten stapeln sich am Ufer des Stadtparksees, Männer in überlangen Hosen bringen sich im Wasser in Stellung: Die ersten Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität des Stadtparksees werden seit Mittwoch umgesetzt. Im April hatte der Umweltausschuss fünf Verbesserungen beschlossen, eine davon war das Einbringen bepflanzter Kokosmatten. Diese sind mit Schwertlilien, diversen Arten von Seggen (Saugrasgewächse) und kleinen Wasserlinsen schon besiedelt. Sie dienen gleichermaßen dem Uferschutz und als Schwimminseln: Über eine Breite von 35 und 18 Metern werden sie an verschiedenen Uferzonen des Sees angebracht.

Volker Seidel von der Firma Ökon aus Hamburg erklärt die Vorgehensweise: „Die Matten werden mit Steinen am Uferrand beschwert. Die Wurzeln der Pflanzen wachsen durch die Matten und verankern sich im Boden“, sagt er. In ihrer Funktion als Schwimminseln werden die Matten in der Mitte des Sees platziert. Es entsteht ein 36 Quadratmeter großes Eiland. Die Kokosmatten ruhen hier auf Gittern, die mit kleinen Ankern festgeschraubt und mit Steinsäcken beschwert werden. Heinz-Gerd Berns vom Tiefbau- und Grünflächenamt der Stadt Kaarst zeigt sich sehr zufrieden: „Durch den Uferschutz bekommen die Gänse keinen Zugang mehr zum See“, erklärt er. Zudem haben die Pflanzen eine reinigende Wirkung, werden im Herbst beschnitten und entziehen auf diese Weise dem See Biomasse. Dem Ziel einer allgemeinen ökologischen Verbesserung der Wasserqualität mit Säuberung und Entschlammung rückt man so näher, allerdings braucht es dafür einen langen Atem: Die Erfolge sieht man in der „nächsten Vegetationsperiode“, so Volker Seidel.

Karsten Silberbach beobachtete die Arbeiten genau. Der Vorsitzende des Sportfischer-Vereins Kaarst hatte die Maßnahmen mit seinem Konzept „Der ökologisch stabile Stadtmittesee – eine nachhaltige Verbesserung“ angestoßen. Silberbach lobte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Kaarst und hier im Besonderen mit Jennifer Engel vom Amt für Tiefbau: „Sie hat sich sehr eingesetzt“, betont er. Die Kosten für die bepflanzten Kokosmatten und das Einbringen belaufen sich nach Angaben von Seidel auf rund 8000 Euro. Als zukünftige Maßnahmen stehen noch das Einbringen von Röhrichtinseln, die Entschlammung mittels Geo-Tubes und das Abfischen der karpfenartigen Fische an.

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