Aktionsbündnis in Büttgen Eltern kämpfen weiter für Vierzügigkeit der Grundschule Budica
Büttgen · Die Eltern aus Büttgen geben sich mit der Antwort der Schulkonferenz zur Grundschule Budica nicht zufrieden. Nun haben sie ein Aktionsbündnis „Der gute Schulplatz“ gegründet. Dazu versammelten sich 50 Eltern auf dem Schulhof.
Sonntag, 16 Uhr, Schulhof an der Lichtenvoorder Straße. Rund 50 Eltern haben sich dort versammelt, um das Aktionsbündnis „Der gute Schulplatz“ zu gründen. Ziel des Bündnisses ist es, ein wohnnahes Angebot an Schulplätzen, kleine Klassengrößen und ausreichend Lehrkräfte sicherzustellen. Die Eltern sammeln Unterschriften, um zum einen doch noch die Vierzügigkeit der Budica kurzfristig zu erreichen und zum anderen die langfristige Entwicklung der weiterführenden Schulen im Stadtgebiet mitzugestalten. „Wir erwarten eine schnelle, unbürokratische Lösung, die in 2019 die Beschulung aller Büttger Erstklässler an ihrem Wohnort in den empfohlenen Klassenstärken ermöglicht“, teilte das neue Bündnis am Montag schriftlich mit. Vor Ort waren auch die Ratsmitglieder Lars Christoph, Heinz Kampermann (beide CDU) und Nina Lennhof (Grüne), die das Anliegen der Eltern unterstützen wollen.
Nachdem am vergangenen Donnerstag die Entscheidung der Schulkonferenz bekannt wurde, in der Budica keine vierte Eingangsklasse einzuführen, gab es vor allem auf Facebook großen Protest. Eltern werfen Verwaltung und Politik ein Komplett-Versagen vor. „Es ist für mich unverständlich, welche Fehlplanungen die Stadt Kaarst bei der Grundschule gemacht hat“, schreibt Thomas Mielke. Was die Eltern vor allem aufstößt: Die Stadt hätte durch die Neubaugebiete und den Generationenwechsel in Büttgen erahnen können, dass sich die Zahl der Schulanmeldungen in dem ältesten Kaarster Ortsteil erhöht. „Durch verfehlte Planung und Geldgier fährt die Verwaltung für die Bürger wichtige Themen mit Ansage vor die Wand. Anschließend konnte keiner was dafür. Weder Politik noch Verwaltung sind in der Lage Verantwortung zu übernehmen“, meint User Chris Nekük.
Doch die Politiker wehren sich. Die stellvertretende Bürgermeisterin Ursula Baum weist nochmal auf den Schulentwicklungsplan der Stadt hin, der „auf das Stadtgebiet gesehen auch für dieses Jahr genug Plätze in Grundschulen“ vorsieht. „In Büttgen ist nicht ein Baugebiet das Problem, sondern viele Kinder, die frühzeitig in die Schule sollen, sogenannte Kann-Kinder“, schreibt Baum weiter. Für die Eltern sind diese Aussagen jedoch nur ein Vorwand, um die Schuld von sich zu weisen. „Dass jetzt die paar Kann-Kinder an der aktuellen Situation die Schuld tragen sollen, ist mit Verlaub Kokolores und schon eine freche Behauptung“, antwortet Chris Nekük. Iris Spitzer, so etwas wie die Sprecherin der Büttgener Eltern, fordert einen runden Tisch mit allen Beteiligten. „Erst, wenn alle gemeinsam erklären, dass es keinen Weg gibt, glaube ich das“, schreibt sie.
Das Aktionsbündnis „Der gute Schulplatz“ kritisiert, dass sich seit der letzten Ratssitzung nicht viel getan habe. „Nach Einschätzung der Mitglieder des Aktionsbündnisses sind – und entgegen erster Versprechungen – sind bis dato kaum ernsthafte Schritte unternommen worden, um aktiv das Problem der Vierzügigkeit zu lösen“, teilt das Bündnis mit.
Die Stadt könne beispielsweise in einem ersten Schritt einen räumlichen Rahmen ermöglichen, in dem sie einen Unterrichts-Container für das Schulgelände bewilligt. Der Platz dazu sei vorhanden. Die endgültige Entscheidung fällt im Schulausschuss am Mittwoch.