Kaarster Saatgut-Versandhändler Gärtner Pötschke kann Zukunft planen

Die Droege Group bietet dem Versandhändler Gärtner Pötschke die Chance zu einem Neuanfang. Die Marke, das Logo und der Standort an der Beuthener Straße bleiben erhalten – ebenso wie rund 150 Arbeitsplätze.

 Der Versandhändler Gärtner Pötschke hat im Jahr 2018 40 Millionen Euro Umsatz gemacht. Nach der Übernahme durch die Droege Group darf er seinen Namen und die Marke behalten.

Der Versandhändler Gärtner Pötschke hat im Jahr 2018 40 Millionen Euro Umsatz gemacht. Nach der Übernahme durch die Droege Group darf er seinen Namen und die Marke behalten.

Foto: Staniek/Dieter Staniek

Das Kaarster Traditionsunternehmen Gärtner Pötschke GmbH ist gerettet. Am Mittwoch wurde die Unterschrift unter den Übernahme-Vertrag durch die Droege Group gesetzt. Diese erwirbt den Versandhändler für ihre unternehmerische Plattform Weltbild-Gruppe, die unter anderem die Marken Weltbild, Jokers oder  bücher.de unter einem Dach vereint. Bislang bot Weltbild neben Büchern und Dekoartikeln zwar auch schon Gartenmöbel und -werkzeug an, aber keine Pflanzen. „Mit Weltbild erhält die Gärtnerei Pötschke einen starken Partner, der in den Standort Kaarst investieren will“, sagt Droege-Sprecherin Natalia Köhler auf Anfrage unserer Redaktion.

Ende März hatte die Gärtnerei Pötschke GmbH Insolvenz in Eigenverantwortung angemeldet, um sich neu zu strukturieren. Rund 150 Arbeitsplätze der Stammbelegschaft bleiben nun erhalten. „Zahlreiche potenzielle Investoren hatten Interesse an unserem Sanierungsansatz, das Traditionsunternehmen vom renommierten Versandhändler zum zukunftsfähigen Online-Händler weiter zu entwickeln“, erklärt Sanierungsgeschäftsführer Thomas Kluth. „Droege hat sich als Gesellschafter von Weltbild im Bieterverfahren letztendlich auch mit seinem Konzept durchgesetzt, die Potenziale als Multikanal-Anbieter auszubauen“.  Geschäftsführerin Cornelia Pötschke-Kirchhartz erklärte: „Seit 2017, als Bernd Brodeßer und Dirk Deppe den Restrukturierungsprozess eingeleitet haben, wurde unsere Führungsmannschaft verjüngt. Dieses engagierte Team freut sich auf die Möglichkeit, die Zukunft des Unternehmens wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig zu gestalten.“ Das Bundeskartellamt muss dem Kaufvertrag noch zustimmen. Als Bekenntnis zum Standort Kaarst habe die Droege Group auch die Betriebsimmobilien erworben, so Pötschke-Kirchhartz weiter.

Für die Droege Group stellt Gärtner Pötschke einen strategischen Zukauf dar. „Gärtner Pötschke folgt dem Wunsch der Kunden nach attraktiveren Lebensräumen, nachhaltiger Lebensgestaltung und Entschleunigung. Mit den Kundenbedürfnissen im Mittelpunkt wollen wir ein attraktives Produktangebot mit Ratgeberfunktion schaffen und dieses in Zukunft weiter ausbauen“, sagt Ernest-W. Droege, CEO der Droege Group. Weltbild-Kunden haben eine hohe Affinität zum Thema Grün, sagt Natalia Köhler: „Den Wunsch nach einer grünen Oase zu Hause verfolgen immer mehr Menschen, deshalb halten wir den Trend zum Grün für ein zukunftsfähiges Geschäft“, sagt sie. Gärtner Pötschke soll als eigenständige Marke mit eigenem Katalog bestehen bleiben. Auch das Logo soll nicht verändert werden. Mit rund einer Million Kundenadressen ergänzt Gärtner Pötschke den Kundenstamm der Weltbild-Gruppe von rund sieben Millionen Kunden.

Gegründet wurde Gärtner Pötschke 1912. Das Familienunternehmen verfügt über eine mehr als 100-jährige Markenbekanntheit. Die Gärtnerkompetenz von Pötschke zeigt sich in Fachbüchern, Kalendern und einer fundierten Beratung im Webshop sowie über eigene Social-Media-Kanäle. Im Jahr 2018 erzielte Pötschke einen Umsatz von rund 40 Millionen Euro in Deutschland. Unter dem Dach der Weltbild-Gruppe bietet sich dem Unternehmen die große Chance zu einem Neuanfang.

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