Interommunaler Kulturentwicklungsplan Neue Perspektiven für die Kulturlandschaft in Kaarst

Kaarst · Der Rhein-Kreis hat vor zwei Jahren beschlossen, einen „Masterplan Kultur“ zu erarbeiten. Er soll das kulturelle Potenzial der kreisangehörigen Städte fördern. Die Stadt hat nun Workshops geplant. Eine Übersicht.

 Events wie die „Drive-in-Comedy“ könnten andere Städte im Rhein-Kreis Neuss inspirieren.

Events wie die „Drive-in-Comedy“ könnten andere Städte im Rhein-Kreis Neuss inspirieren.

Foto: Barabasch/Leslie Barabasch

(seeg) Dieser Masterplan soll gemeinsam mit den Kulturämtern der einzelnen Städte und Kommunen ausgearbeitet werden. Auch die Stadt Kaarst nimmt an der Ausarbeitung teil. „Wir wollen uns mit den Kulturämtern der Städte im Rhein-Kreis zusammentun, um Synergien zu entwickeln“, erklärte Kulturmanager Dieter Güsgen im Kulturausschuss. Im Herbst sollen dazu Workshops durchgeführt werden, im Frühjahr die ersten Ergebnisse vorliegen. Geplant wird diese Zusammenarbeit von einer externen Agentur mit dem Ziel, die Kulturlandschaft im Rhein-Kreis gemeinsam zu erfassen, zu diskutieren und Zukunftsperspektiven zu entwickeln.

Es sollen Potenziale sichtbar gemacht werden, um diese als Fundament zu nutzen. Marianne Michael-Fränzel wollte wissen, ob sich auch die Bürger an diesem Masterplan beteiligen können. „Dazu wird die Agentur etwas vorbereiten“, erklärte Güsgen. Am 21. Mai fand die erste Sitzung der Steuerungsgruppe statt, in den nächsten Monaten werden Bürgerbefragungen und Analysen gemacht.

Ingrid Hartmann-Scheer (FDP) bohrte nach, wo genau die Stadt Kaarst profitieren wird. „Es werden die Stärken und Schwächen der einzelnen Kulturämter herausgearbeitet und es wird einen regen Austausch geben. Wenn wir sehen, dass ein Projekt in einer Kommune funktioniert, können wir das auch für unsere Zwecke nutzen“, sagte Güsgen. Die Stadt Kaarst war jahrelang Vorreiter in Sachen Kultur- und Kabarettprogramm, mittlerweile haben sich andere Kommunen wie Dormagen das abgeguckt. „Das müssen wir auch tun, ohne dabei in Konkurrenz zu treten. Wir müssen über den Tellerrand schauen, wir wollen gemeinsam etwas Positives schaffen“, so Güsgen. Es laufen bereits Kooperationen mit anderen Städten, auch über eine gemeinsame Plattform im Internet ist nach Angaben Güsgens schon gesprochen worden. „Wichtig ist für mich, dass wir auch im Frühjahr 2022 die ersten Ergebnisse sehen. Darauf werde ich drängen, ich möchte das noch erleben“, sagte er.

Ulrich Orlinski (CDU) glaubt, dass eine Zusammenarbeit der Kulturämter einerseits Chancen biete, andererseits aber auch Gefahren berge. „Nicht, dass es bald überall unser Kabarettprogramm und Stadtfeste wie ,Dormagen total’ gibt“, erklärte er. Göran Wessendorf (SPD) glaubt, dass der Rhein-Kreis durch eine Zusammenarbeit der Kulturämter nur gewinnen kann. „Vielleicht ergibt es ein gemeinsames Papier, auf dem der Bürger sehen kann, wo er hingeht. So viel Wettbewerb halten wir aus, wir haben in Kaarst einiges zu bieten.“

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