Serie Wegekreuze und Bildstöcke Kapelle dient Erhalt des Friedens

Kaarst · Im Jahr 1980 wurde die Hubertuskapelle von Landwirten und Jägern errichtet. Auch heute kümmern sich die Familien noch um die Pflege.

 Die Hubertuskapelle auf dem Feldweg an der „Alten Landwehr“ wurde im Jahr 1980 erbaut.

Die Hubertuskapelle auf dem Feldweg an der „Alten Landwehr“ wurde im Jahr 1980 erbaut.

Foto: Josef Johnen

Alte Erzählungen zur Kaarster Heimatgeschichte weisen darauf hin, dass früher in der Feldflur zur alten Landwehr ein Feldkreuz gestanden hatte. Ein Bilddokument aus den 1930er Jahren zeigt, dass dieses Kreuz unter einer Linde an einem Feldweg in der Nähe des Neuhofs stand. Als Ersatz für das „Kreuz an der Linde“, das mittlerweile an der Einfahrt zum Jungfernweg einen neuen Platz gefunden hat, wurde 1980 die Hubertuskapelle auf dem Feldweg „An der Alten Landwehr“ gebaut. Die umliegenden Kaarster Landwirte und Jäger errichteten die Kapelle mit Unterstützung befreundeter Handwerker aus Kaarst und Büderich.

Die Kapelle ist ein Zeichen der Hoffnung auf den Erhalt des Friedens sowie der Früchte des Feldes und des Waldes. Dies steht auf einer Tafel, die im Inneren der Kapelle aufbewahrt wird. Die Initiative beruht auf einem viel länger zurückliegenden Versprechen, eine Gebetsstelle für Heimkehrer aus der Kriegsgefangenschaft und dem Ende des Zweiten Weltkrieges aufzustellen.

Die Fertigbeton-Elemente der Grundmauern wurden von einem Kaarster Unternehmen gefertigt. Franz Weitz, früherer Brudermeister der Matthiasbruderschaft und gelernter Schreiner, übernahm die Holzarbeiten, ein Dachdecker aus Büderich verschieferte den Dachstuhl, ein Schmied aus Kaarst fertigte die Schutzgitter. Das Holzkreuz mit dem Korpus ist eine Kunstschnitzerei aus Oberammergau, die Johannes Johnen von der Gaststätte „Haus Broicherdorf“ nach Kaarst gebracht hatte. Pfarrer Franz Lurz segnete die Kapelle zum Hubertustag am 3. November 1980.

Auch heute treffen sich noch Jäger und Landwirte jährlich um dieses Datum an der Kapelle und feiern einen Feldgottesdienst zum Gedenktag des Schutzpatrons. Zudem nehmen die Kaarster Hubertusschützen – wenn möglich – mit einer Abordnung an diesem Gottesdienst teil. Die Stifterfamilien sind auf der Plakette eingraviert: Hans Langenfels, Heinrich und Peter Mayer, Hans Meyer, Johannes Johnen, Heinrich Palmen, Karl Heinz Meyer, Philipp Hügen, Hubert Leygraf und B. Stamm. Die Nachkommen dieser Familien kümmern sich um die Pflege der Hubertuskapelle.

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