Antrag im Kaarster Haupt- und Finanzausschuss Die Grünen wollen E-Mobilität fördern

Kaarst · Die Grünen sind für eine konsequente Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung der Elektro-Mobilität im Kaarster Stadtgebiet. Sie haben jetzt einen entsprechenden Antrag formuliert.

 Die Kaarster Grünen möchten die Elektromobilität im Stadtgebiet voranbringen. Dazu haben sie für den nächsten Haupt- und Finanzausschuss einen Antrag formuliert.

Die Kaarster Grünen möchten die Elektromobilität im Stadtgebiet voranbringen. Dazu haben sie für den nächsten Haupt- und Finanzausschuss einen Antrag formuliert.

Foto: dpa-tmn/Hendrik Schmidt

Dieser Antrag soll auf der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 15. November diskutiert und nach Möglichkeit auch beschlossen werden. „Nach der Energiewende muss die Mobilitätswende kommen“, sagt der Grünen-Fraktionsvorsitzende hristian Gaumitz. Und er weist darauf hin, dass auch der in der Landesregierung zuständige Minister Andreas Pinkwart von der FDP sich für die Elektromobilität ausgesprochen hat. Der Kaarster Grünen-Politiker weiß, dass das Elektroauto nicht der Weisheit letzter Schluss ist: „Ich weiß, dass die Produktion und Entsorgung der Batterien ein großes Thema ist. Der Elektroantrieb ist für mich daher eine Brückentechnologie.“

Eine Technologie, die eines Tages vielleicht von mit Wasserstoff betriebenen Fahrzeugen abgelöst werden könnte. Das Gebot der Stunde sei es, weg von den fossilen Brennstoffen zu kommen, und zwar möglichst schnell. Peter Böttner, Pressesprecher der Stadt Kaarst, macht in diesem Zusammengang auf folgendes aufmerksam: „Der Planungs- und Verkehrsausschuss hat am 20. September der Ausschreibung eines Mobilitätskonzeptes zugestimmt. Im Ausschreibungstext wird das Ziel einer klimafreundlichen Mobilität expliziert genannt, allerdings erfolgt keine Festlegung auf eine bestimmte Antriebstechnik.“ Christian Gaumitz möchte die Elektromobilität voranbringen, ohne auf das Ergebnis des Konzeptes zu warten: „Papier ist sehr geduldig, das haben wir in der Vergangenheit schon oft erlebt. Und was spricht dagegen, die Voraussetzungen zu schaffen dafür, dass E-Mobilität in Kaarst stattfinden kann?“ Dagegen könne sich die Verwaltung eigentlich nicht sperren, wenn sie nicht die Zukunft verschlafen wolle.

Die Grünen beantragen unter anderem, dass bei der Entwicklung von Neubaugebieten Leerrohre mit verlegt werden, um später bei Bedarf problemlos und vor allem ohne hohen Kostenaufwand eine Ladeinfrastruktur schaffen zu können. Auch in bereits bestehenden Wohngebieten soll sich einiges in dieser Richtung tun: So müsse es Stellplätze und Ladestationen auch für Fahrräder geben. Unter dem Stichwort „Verkehrsmittelübergreifende Lösungen“ könnte es Sinn machen, mit dem E-Bike zu einer Haltestelle zu fahren und dann in Busse oder Bahnen umzusteigen. Und das Elektroauto bedeute eine Entlastung für die Umwelt vor allem in den Innenstädten.

Die Grünen wünschen sich außerdem mehr umweltfreundliche Leihmöglichkeiten, vom normalen E-Bike über Lastenfahrräder bis hin zu Autos. Bei allem sollten die Bürger frühzeitig beteiligt werden. Zur Mobilitätswende, wie die Grünen sie verstehen, gehören aber nicht nur neue Ladestationen, sondern auch die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer. Bisher dominiere das Auto zu sehr. „Man hat heute ein Gefühl der Unsicherheit, wenn man am Samstag um 10 Uhr morgens mit dem Rad zum Wochenmarkt fährt“, erklärt Christian Gaumitz. Das liege auch daran, dass dem Autoverkehr bislang immer Vorrang eingeräumt worden sei.

Der Fraktionsvorsitzende legt unter anderem Wert auf gute fußläufige Anbindungen, wie er sich sie unter anderem für den Altstandort von Ikea wünscht.

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