Fest in Büttgen zur Erteilung der Baugenehmigung „Cohousing als Lebensform meiner Zukunft“

Büttgen · Noch ist das Areal unbebaut, doch die Eigentümer hoffen, dass es bald losgehen kann. Am Sonntag feierten die Gesellschafter des Mehrgenerationen-Wohnprojektes „Cohousing Büttgen“ die Erteilung der Baugenehmigung.

Bürgermeisterin Ursula Baum (M.) beglückwünschte die Eigentümer zur Erteilung der Baugenehmigung für das Mehrgenerationen-Wohnprojekt in Büttgen.

Foto: Elisabeth Keldenich

Zwar hat sich das Baugrundstück an der Birkhof-/Lotte-Lehmann-Straße in Büttgen am Sonntagnachmittag noch wild überwuchert gezeigt, doch bunte Luftballons, ein Info-Zelt, Tische, Bänke und gut gelaunte Menschen ließen ahnen, dass sich etwas tut: Die aktuell zwölf Gesellschafter der Sozialen Wohnungseigentümergenossenschaft (WEG) des Mehrgenerationen-Wohnprojekts „Cohousing Büttgen“ feierten mit einem Grillfest die Erteilung der Baugenehmigung vor vier Wochen.

Bürgermeisterin Ursula Baum sagte bei ihrer Begrüßung, als Amtsträgerin und als Büttgener Bürgerin freue sie sich, dass es nun endlich weitergeht – vielleicht könne in einem Jahr Richtfest gefeiert werden. Auf dem 3200 Quadratmeter großen Grundstück sollen 32 Wohnungen entstehen, davon 21 Eigentumswohnungen und elf öffentlich geförderte Wohnungen für Mieter mit Wohnberechtigungsschein. Gemeinschaftsräume, Gartenhof und Dachgarten runden das Ganze ab. Entscheidend ist die gelebte Gemeinschaft samt möglicher Unterstützung: Für die dreijährige Mathilda wünscht sich Mutter Mareike viele Spielkameraden und erhofft sich ein nachbarschaftliches Leben ohne Anonymität. Außerdem schätzt sie die gute Anbindung durch den öffentlichen Nahverkehr. Sie hofft, dass die Umsetzung des „spannenden Modells“ klappt, denn man sei inzwischen schon weit gekommen.

Claudia Ennicke-Gotthardt (69) stuft „Cohousing als Lebensform meiner Zukunft“ ein. Sie hat schon mehrfach positive Erfahrungen mit Wohngemeinschaften gesammelt. Sie setzt auf ein Leben in Gemeinschaft, aber auch auf den notwendigen Rückzugsbereich: alles kann, nichts muss. Ennicke-Gotthardt ist sich ganz sicher, dass die Realisierung funktioniert. Es sind allerdings noch einige (hohe) Hürden zu überwinden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 19 Millionen Euro. Sind 70 Prozent durch die Gesellschafter abgedeckt, kann mit dem Bau gestartet werden, erklärte Gesellschafterin Uschi Heffe im Gespräch mit unserer Redaktion. Der aktuelle Preis pro Quadratmeter hat sich inzwischen von 5700 Euro auf 6100 Euro erhöht. Knapp die Hälfte der Wohnfläche ist belegt. Acht Wohnungen mit Wohnberechtigungsschein sind noch zu vergeben. Heffe geht mit ihren Mitstreitern davon aus, dass das Projekt umgesetzt wird. Es wurde auch die Meinung vertreten, dass sich beim Auftauchen von Baggern auf dem Grundstück noch Interessenten finden lassen.

Es ist bereits die zweite Auflage für ein Cohousing-Wohnprojekt. Im Januar 2020 erfolgte die Auflösung des damaligen Vereins „Cohousing Kaarst“, doch bereits im Mai wurde eine neue Gesellschaft Bürgerlichen Rechts gegründet, die das Projekt des Mehrgenerationen-Wohnens wieder anstieß.