Ehrenamtler aus der zweiten Reihe Claudia Hoff hat das Helfer-Gen vererbt bekommen

Kaarst · Als sich die Kaarster Flüchtlingshilfe gründete, war Claudia Hoff mit dabei. Seitdem hilft sie, Menschen in Kaarst zu integrieren.

 Claudia Hoff (r.) bastelt während des Begegnungscafés mit der Familie Hosseini.

Claudia Hoff (r.) bastelt während des Begegnungscafés mit der Familie Hosseini.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Das Begegnungscafé im katholischen Pfarrzentrum ist gut besucht. Mittendrin: Claudia Hoff. Seit 2015 arbeitet sie ehrenamtlich für die Kaarster Flüchtlingshilfe und kümmert sich um die Flüchtlinge, die ins Café kommen. Dieses hat immer parallel zur Kleiderkammer geöffnet. Das war damals eine Idee der katholischen Kirche, die bis heute Bestand hat.

Doch wie kam es dazu, dass Hoff sich bereit erklärt hat, sich ehrenamtlich zu engagieren? „Ich glaube, ich habe von meiner Oma ein Ehrenamtler-Gen abbekommen. Sie war fast 30 Jahre lang in einem Seniorenheim und einem Sportverein aktiv, das hat bestimmt auf mich abgefärbt“, sagt die 44-Jährige. Doch nicht nur wegen ihrer Oma ist sie Ehrenamtlerin geworden. „Ehrenamt bedeutet für mich, ohne Erwartung einer Gegenleistung etwas zu tun, um andere zu unterstützen und mir selbst Freude zu bereiten. Neben Familie und Beruf ist es nicht immer einfach, doch es bereichert mein Leben ungemein“, sagt Hoff. Seitdem sie für die Flüchtlingshilfe aktiv ist, ist sie für viele Dinge dankbarer als zuvor.

Der Schwerpunkt des Cafés liegt darin, die im Deutschkursus erlernten Sprachkenntnisse im Gespräch einzusetzen und zu üben. Anfangs war die Sprache ein recht großes Problem. „Wir haben drei Wochen, nachdem das Begegnungscafé zum ersten Mal stattgefunden hat, Laternen mit den Kindern gebastelt. Das war eine Herausforderung, weil wir uns nur mit Händen und Füßen verständigen konnten“, sagt Hoff: „Und trotzdem sind die Laternen schön geworden.“

Allerdings ist für Claudia Hoff nicht nur das Begegnungscafé eine Herzensangelegenheit, viel mehr möchte sie „über den Tellerrand blicken“. Dafür hat sie sich im Hinblick auf verschiedene Themen weitergebildet und Informationsveranstaltungen besucht. „Das war teilweise erschreckend, ich konnte danach kaum einschlafen“, erinnert sie sich: „Aber ich wollte die Menschen, die zu uns kommen, einfach besser verstehen. Und das tue ich jetzt.“

Das Team vom Begegnungscafé besteht aus 15 Personen (vier Männer). Die Arbeit macht Claudia Hoff Spaß, auch wenn die Gespräche sie manchmal tief bewegen. „Damit ich runterkomme, mache ich Sport oder tanze einfach mal eine Nacht durch“, sagt sie.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort