Zwei Neujahrsempfänge in Kaarst Rasche lobt FDP-Politik – SPD in der Findungsphase

Büttgen/Kaarst · Gleich zwei Kaarster Parteien haben am Samstag zum Neujahrsempfang geladen, und beide sogar zur gleichen Uhrzeit. Kein Wunder also, dass Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus zwischen dem Gesundheitszentrum der SG Kaarst und der Pampusschule in Büttgen oder zwischen der SPD und der FDP pendeln musste.

 Rasche, Werle, Djir-Sarai, Fricke und Kopp  (v.l.).

Rasche, Werle, Djir-Sarai, Fricke und Kopp  (v.l.).

Foto: Stephan Seeger

Angefangen bei der SPD kam sie zu den Liberalen, als der prominente Gastredner bereits fertig war.

Christof Rasche, Fraktionsvorsitzender der FDP im Landtag, sprach rund eine Dreiviertelstunde darüber, warum es sich derzeit lohne, die Liberalen zu wählen. „Wir versuchen, alle Probleme mit Vernunft zu lösen und vertrauen den Menschen. Wir wollen die Menschen machen lassen und schreiben ihnen nichts vor“, sagte Rasche im Beisein von Bijan Djir-Sarai, außenpolitischer Sprecher der FDP im Bundestag sowie Otto Fricke, haushaltspolitischer Sprecher der Liberalen in Berlin. Die Begrüßung nahm nicht wie üblich der Parteivorsitzende Heinrich Thywissen vor, der in Süddeutschland weilte, sondern der Fraktionsvorsitzende Günter Kopp. Rasche schloss seinen selbstbewussten Vortrag mit den Worten: „Die Notwendigkeit einer liberalen Politik spricht für uns. Unsere Zeit wird kommen“.

Der SPD-Neujahrsempfang dürfte langweilig gewesen sein für alle, die sich Auskunft darüber erhofft hatten, ob die Sozialdemokraten auch einen Bürgermeisterkandidaten beziehungsweise eine -kandidatin ins Rennen schicken. Auf Anfrage unserer Redaktion erklärte Herbert Palmen folgendes: „Anfang März wird feststehen, ob wir jemanden für dieses Amt aufstellen werden.“ Die Parteivorsitzende Anneli Palmen blickt auf ein „sehr ereignisreiches Jahr“: „Es stehen große Projekte an in den kommenden Jahren mit einem Investitionsvolumen von rund 70 Millionen Euro.“ Sie nannte in diesem Zusammenhang unter anderem den Neubau der Grundschule Stakerseite und der Gesamtschule sowie die Errichtung weiterer Kindertagesstätten. Sie wünscht sich einen fairen, sachlichen Wahlkampf, „um die Gesellschaft nicht noch weiter zu spalten“. Uli Taube, ein SPD-Urgestein, wurde für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Burkhard Drescher hatte einst im Kaarster Stadtrat gesessen, war dann Oberbürgermeister in Oberhausen und ist jetzt Geschäftsführer der Innovation City Management in Bottrop. Der 68-Jährige zeigte am Beispiel der Stadt Bottrop auf, dass Klimaschutz von unten kommen müsse: „Klimawandel findet in den Kommunen statt.“ Man müsse vor Ort für den Klimaschutz werben, passgenau und unideologisch mit der frohen Botschaft, dass Klimaschutz mehr Lebensqualität und Lebensfreude bringe. Eine frohe Botschaft, die die SPD verkündete: Sie hat aktuell knapp 150 Mitglieder, darunter sechs Jusos.

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