Grünen-Mitgliederversammlung in Kaarst Gaumitz nun doch auf vorderem Listenplatz
Die Kaarster Grünen haben offiziell eine Bürgermeisterkandidatin und die Reserveliste gewählt. Christian Gaumitz steht entgegen seiner Ankündigung, einen mittleren Listenplatz zu besetzen, steht er nun hinter Spitzenkandidatin Nina Lennhof auf Platz zwei der Reserveliste.
Die Tische in der Aula der Realschule standen weit genug auseinander, an den Eingängen gab es Desinfektionsmittel: Die Kaarster Grünen haben auf ihrer Mitgliederversammlung alle Hygienevorschriften eingehalten. Nicht eingehalten hat dagegen Christian Gaumitz seine Ankündigung, bei der Kommunalwahl im September einen „mittleren Listenplatz“ zu belegen – und das aus guten Gründen. Der frühere Bürgermeisterkandidat, der im Herbst für den Posten des Landrats kandidiert, wurde von den Mitgliedern hinter Spitzenkandidatin Nina Lennhof auf Platz zwei der Reserveliste gewählt. „Ich mache das sehr gerne und unterstütze den Wahlkampf mit meiner Erfahrung, sehe mich aber nicht in der ersten Reihe“, sagte Gaumitz vor dem Wahlgang und nach der Absage von Kolja Fußbahn, der aus persönlichen Gründen nun doch nicht so weit vorne aufgestellt werden wollte wie angekündigt.
Gaumitz hat also beste Chancen, noch einmal in den Stadtrat einzuziehen, sollten das Wahlergebnis der Grünen nicht ganz katastrophal ausfallen. „Wie lange ich im Stadtrat vertreten sein werde, kann ich aber nicht sagen“, erklärte Gaumitz am Montag vor rund 20 Parteimitgliedern.
Im Gegensatz zur letzten Mitgliederversammlung im Februar haben sie noch weiter Listenplätze geändert. „Wir haben einige Überraschungen. Es gibt Kandidaten, die damals gewählt wurden und sich heute anders positionieren“, sagte Gaumitz vor Beginn des Wahlmarathons. Neben sich selbst meinte er damit unter anderem Anja Latrouite, die eigentlich für Listenplatz Nummer fünf vorgesehen war. Aus beruflichen Gründen wird sie allerdings umziehen, ihren Platz nahm Nina Rossié ein, die dadurch ebenfalls gute Chancen hat, in den Stadtrat einzuziehen.
Auf Platz vier der Liste (hinter Katharina Voller) steht Heiner Hannen, Platz sechs wird von Maarten Gassmann belegt. Auf der Reserveliste der Grünen stehen insgesamt beachtliche 22 Namen – darunter auch die derzeitige Fraktionsvorsitzende Claude Köppe (Platz 20), die sich nach der Legislatur allerdings zurückziehen wird. Derzeit haben die Grünen sechs Mandate im Stadtrat und hoffen, das Ergebnis von 2015 im September noch einmal toppen zu können. Die vergangenen Wahlen haben gezeigt, dass diese Hoffnung berechtigt ist.
Auch die Bürgermeisterkandidatin der Grünen wurde gewählt (einstimmig), obwohl ihre Kandidatur eigentlich schon feststand. Die 44-jährige Nina Lennhof wird dafür kämpfen, zur ersten grünen Bürgermeisterin gewählt zu werden – auch wenn sie in der Bevölkerung noch nicht so bekannt ist wie ihre Kontrahenten. „Wir wollen Taktgeber werden und den Bürgern unsere Ideen und Visionen vermitteln“, sagt die dreifache Mutter.
