Antrag an den Kaarster Stadtrat Schwarz-Grün fordert Energieeinsparungen

Kaarst · CDU und Grüne verlangen von den Liegenschaften, den Energieverbrauch um 20 Prozent zu senken. Das sind die verschiedenen Wege.

Die städtischen Liegenschaften verbrauchen nach Ansicht von CDU und Grünen zu viel Energie. 

Die städtischen Liegenschaften verbrauchen nach Ansicht von CDU und Grünen zu viel Energie. 

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Die im Stadtrat vertretenen Fraktionen sind sich weitgehend einig: Es muss Energie eingespart werden. Nur der Weg, den sie einschlagen wollen, ist teilweise ein anderer. CDU und Grüne haben einen Antrag für den Stadtrat eingereicht, in dem sie die städtischen Liegenschaften auffordern, schnellstmöglich den  Bedarf an Strom und Gas „deutlich“ zu reduzieren. Mit „deutlich“ meint die Koalition eine Reduzierung um 20 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren. Außerdem soll die Verwaltung den Rat, den Finanz- und den Betriebsausschuss über den städtischen Energieverbrauch, Preissteigerungen und das Erreichen der Einsparziele einmal pro Quartal zu informieren. Bis zur nächsten Sitzung des Betriebsausschusses sollen Verwaltung beziehungsweise Gebäudewirtschaft Kaarst (GWK) außerdem Maßnahmen zum Energiesparen vorlegen. Die letzte Forderung: Investitionen zur energetischen Sanierung von städtischen Gebäuden sollen innerhalb der Verwaltung mit oberster Priorität bearbeitet werden.

In der Begründung heißt es: „Das Bundeswirtschaftsministerium und die Bundesnetzagentur haben aufgrund der gegenwärtigen Gasmangellage dazu aufgerufen, den Gasverbrauch in Deutschland schnellstmöglich um mindestens 20 Prozent zu reduzieren.“ Nur durch deutliche Einsparmaßnahmen können weitere Belastungen des ohnehin angespannten Kaarster Haushaltes verhindert werden. Bereits heute geht die Verwaltung davon aus, dass der Haushalt 2023 mit zusätzlichen Energiekosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro belastet werde. Es sei die Kernkompetenz der Verwaltung und der GWK, den Liegenschaften Möglichkeiten zum Energiesparen aufzuzeigen, begründen die beiden Mehrheitsparteien weiter.

Die SPD fordert eine Stellungnahme der Stadtwerke bezüglich der Preisunterschiede in der Gas-Grundversorgung zwischen Kaarst und anderen Städten. „Wieso muss eine Familie in Kaarst im Jahr bis zu 2000 Euro mehr für Gas zahlen als in Neuss oder Düsseldorf?“, fragt die Fraktionsvorsitzende Hildegard Kuhlmeier. Angesichts der Preisentwicklung seien diese Mehrkosten ein großes finanzielles Problem für viele Familien in Kaarst. „Wir erwarten von einem kommunalen Unternehmen, dass es für die Kaarster Gaskunden das bestmögliche Angebot ermöglicht. Wenn es den Stadtwerken Neuss und Düsseldorf gelingt, den Anstieg der Gaspreise durch kluges Agieren auf den Gasmärkten zu begrenzen, sollte dies auch den Stadtwerken Kaarst möglich sein, zumal mit der Gelsenwasser AG ein am Markt erfahrener Anteilseigner im Boot sitzt,“ erklärt die Fraktionsvorsitzende der Kaarster Sozialdemokraten weiter.

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