Corona-Krise in Kaarst Busunternehmer fordert finanzielle Hilfe

Kaarst · Seit Beginn der Corona-Krise fahren keine Reisebusse mehr. Deshalb hat der Kaarster Unternehmer Frank Donell hat seine 14 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. So könnte der Busbranche geholfen werden.

Friseure können seit dem 4. Mai wieder die Haare ihrer Kunden schneiden, in dieser Woche dürfen auch die Gastronomen wieder Gäste empfangen. Nur eine Branche bleibt bislang auf der Strecke: Die Busbranche. Seit dem 16. März gibt es ein Berufsverbot für die Mitarbeiter von Reisebus-Unternehmen. Ein solches führt der Kaarster Frank Donell. Vor der Krise lief es gut, doch Corona hat alles zum Erliegen gebracht. „Wir waren voll mit ein paar Hundert Fahrten für das Jahr 2020, das fällt alles weg“, klagt er. Weil Schulfahrten vom Kultusministerium bis Ende 2020 verboten sind und auch Chöre und andere ältere Kunden aus Angst vor einer Ansteckung nirgendwo mehr hinfahren wollen, sieht es düster aus für das Unternehmen von Frank Donell. „Ich habe alle 14 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt, fast alle zu 100 Prozent“, sagt er. Gerade in den Herbstmonaten finden die meisten Schulfahrten statt – beziehungsweise in diesem Jahr nicht statt.

Doch wie kann der Branche geholfen werden? Lockerungen seien das eine, allerdings beschließt jedes Bundesland derzeit etwas anderes. So dürfen in Hessen ab dem 30. Mai wieder Busse fahren – allerdings nur mit einem Gast pro fünf Quadratmeter. Heißt: Wenn ein Bus von Frank Donell eine Gruppe zum Frankfurter Flughafen fährt, ist dies verboten, weil in Hessen andere Regelungen gelten als in NRW. „Es muss eine Perspektive geben, wann wir wieder was machen dürfen“, sagt Donell. Weiter fordert er finanzielle Soforthilfen der Politik, weil derzeit niemand reisen darf – und die meisten das auch nicht wollen. Donell hat seine komplette Flotte abgemeldet, um die Kosten zu sparen.

So wie Frank Donell geht es den meisten der rund 4000 deutschen Busunternehmen. Für den heutigen Donnerstag war eine Demonstration in Berlin geplant, die vom Organisator, der Hanse Mondial GmbH, allerdings abgesagt wurde, weil nur 50 Busse zugelassen werden sollten. Gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) rief die Hanse Mondial die Plattform „busretten.de“ ins Leben. Dort können ich Busunternehmen eintragen. Bis Mittwoch hatten dort 132 Unternehmen Angaben zu ihrem aktuellen Status gemacht: Rund 73 Prozent der Mitarbeiter sind in Kurzarbeit, 70 Prozent der Busse abgemeldet.

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