Vorfall in Kaarst Rentner soll Achtjährigen auf dem Schulweg gewürgt haben

Büttgen · Weil er angeblich den Zaun eines 81-jährigen Büttgeners beschädigt haben soll, wurde ein Achtjähriger von dem Rentner offenbar gewürgt. Der Polizei liegt eine Anzeige wegen Körperverletzung vor. Die Familie steht unter Schock.

Es ist der Albtraum aller Eltern: Das eigene Kind wird auf dem Weg von der Schule angegriffen und verletzt. Diesen Albtraum erlebte Familie Erz aus Büttgen am vergangenen Donnerstag. Der achtjährige Sohn von Alexandra und Torben Erz wurde angeblich von einem 81 Jahre alten Mann geschlagen, gewürgt und mit dem Gesicht in einen Dornenbusch gedrückt. Doch warum? „Der Mann behauptet, dass mein Sohn sein Gartentor beschädigt habe“, sagt Alexandra Erz: „Selbst wenn das stimmen würde, ist das noch lange kein Grund so auszurasten. Er war sich sicher, dass mein Sohn es verdient hat“, sagt die Mutter. Der Mann sei immer ausfallender geworden und wollte wissen, wo der Junge wohnt. „Er hatte große Angst“, beschreibt Alexandra Erz.

Der beste Freund des Opfers und eine Mitschülerin waren Zeuge des unglaublichen Vorfalls. Während der beste Freund am Tatort auf der Dürerstraße blieb, lief das Mädchen zum Haus des Jungen und erzählte der Mutter, was passiert war. „Ich bin dann natürlich direkt zu meinem Sohn gelaufen und habe den Herren zur Rede gestellt. Er wies die Schuld von sich und kam immer näher. Ich hatte das Gefühl, dass er mir auch etwas antun will“, schildert Alexandra Erz die Szenerie. Daraufhin rief sie die Polizei, die eine Stunde später eintraf und zuerst die Eltern und dann den wütenden Büttgener vernahm.

Vater und Mutter fuhren mit dem Jungen zum Arzt, der die Familie vorsichtshalber ins Krankenhaus schickte. Dort blieb er mit Verdacht auf Gehirnerschütterung über Nacht. Ihr Sohn hatte äußerlich eine Rötung im Nacken, zudem waren ein paar kleine Kratzer zu sehen. „Am nächsten Morgen hatte er noch Halsschmerzen vom Würgen“, sagt Alexandra Erz. Verdaut hat ihr Sohn den Vorfall bislang nicht. „Er hat gefragt, ob es normal ist, dass er immer wieder daran denken muss. Außerdem kann er schlecht schlafen“, sagt Alexandra Erz. Ihr Sohn habe Angst, an dem Haus des Mannes vorbeizugehen. Auch der jüngere Bruder steht unter Schock. „Ich habe den beiden heute Morgen einen anderen Weg zur Schule gezeigt. Der ist zwar länger, aber ich habe ein besseres Gefühl“, sagt Alexandra Erz.

Die Polizei bestätigte auf Nachfrage, dass eine Anzeige gegen einen Mann aus Büttgen eingegangen ist. „Es geht dabei darum, dass ein achtjähriger Junge auf dem Schulweg war und von einem Mann am Hals gepackt wurde“, sagt Polizeisprecherin Daniela Dässel. Die Polizisten hätten den Mann vernommen. Der Senior gab an, dass der Junge sein Gartentor beschädigt habe und er ihn aufhalten wollte. „Alles weitere muss ermittelt werden. Es liegt Verdacht auf gefährliche Körperverletzung vor“, sagt Dässel. Alexandra und Torben Erz wünschen sich, dass der 81-Jähige bestraft wird. „Unser Hauptziel ist es, dass er sich nie wieder wagt, ein Kind anzufassen“, sagt Alexandra Erz, die immer noch „geflasht“ von den Vorkommnissen ist. „Wir alle schütteln den Kopf und fragen uns, in welcher Welt wir eigentlich leben“, sagt sie.

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