Idee von Anne und Hans Jürgen Kolvenbach Kaarsterin bringt Kunst-Publikation heraus

Kaarst · Brigitte Splettstößer hat eine Idee des Neusser Ehepaars Anne und Hans Jürgen Kolvenbach aufgegriffen. Die Publikation „Parallel“ besteht aus 44 Seiten.

 Das Kunstwerk „Kuss der Spinnenfrau“ von Anne Kolvenbach ist in der Publikation „Parallel“ abgebildet. Eine Acryl-Arbeit auf Papier.

Das Kunstwerk „Kuss der Spinnenfrau“ von Anne Kolvenbach ist in der Publikation „Parallel“ abgebildet. Eine Acryl-Arbeit auf Papier.

Foto: Anne Kolvenbach

Der Lockdown führt nicht nur zu Resignation und Untätigkeit. Ein Beweis hierfür ist die 44-seitige Publikation „Parallel“. Herausgeberin ist die Kaarster Galeristin Brigitte Splettstößer. „Die Idee zu diesem Projekt hatten Anne und Hans Jürgen Kolvenbach“, erklärt die Galeristin. Sie hatte in der Vergangenheit bereits zwei Kataloge von Anne Kolvenbach herausgegeben. Anlässe waren eine Ausstellung beim Kunstverein Besseling im Jahr 2012 und eine Ausstellung im Neusser Atelierhaus Hansastraße vor gut drei Jahren.

Anne Kolvenbach ist schon seit vielen Jahren immer mal wieder mit ihrer Malerei in der Kaarster Galerie präsent, so auch in der aktuellen Ausstellung „Das kleine Format“. Die neue Publikation heißt nicht ohne Grund „Parallel“: Sie malte die Bilder, er steuerte die lyrischen Texte bei. Beide achtete darauf, dass beides zusammenpasst. „Die Bilder waren der Auslöser, die Texte sind keine Erklärtexte, sondern die persönlichen Assoziationen meines Mannes“, sagt die Künstlerin, die im Februar 75 Jahre alt wird.

Nein, als die vergleichsweise dunklen Bilder entstanden, sei Corona noch kein Thema gewesen. Auch die maskenartigen Gebilde in ihrer Malerei seien entstanden, bevor die Pandemie zum beherrschenden Thema wurde. Schon die Titelseite macht deutlich, wie Anne Kolvenbach als Künstlerin tickt: Farben und Formen bilden einen Rhythmus, das Bild strahlt eine positive Energie aus, zeugt von Bewegung und einer gewissen Unbeschwertheit. „Abwärtstauchen über leichthin schwebend Blau, alles Schwere kontern die Sonnen, loslassen, verlockend gelb, alles fahren lassen, Lippenfische unergründlich tief, tiefer tauchen.“: Hans Jürgen Kolvenbach merkt man an, dass er von der positiven Kraft dieses Bildes mitgerissen wurde, sein Text kennt hier weder Punkt noch Komma.

Der 77-Jährige, der Germanistik und Philosophie studierte, an einem Gymnasium in Mönchengladbach unterrichtete und Deutschlehrer ausbildete, greift das Rhythmische, das Bewegte in seinen Texten auf. Gemeinsam mit seiner Frau hatte er jetzt entschieden, welche vorhandenen Bilder am besten mit welchem Text harmonieren. So kamen beispielsweise sein „Nachtlauf bei Neumond“ und das Bild „Nachtleuchten Nr. 2“ zusammen.

Das neue Jahr ist für Brigitte Splettstößer ein Jubiläumsjahr – ihre Galerie wird 15 Jahre alt. Das Virus lässt zurzeit keine verlässliche Planungen zu. Fest steht, dass nach Aufhebung des Lockdowns die Ausstellung „Das kleine Format“ noch zwei Wochen geöffnet bleiben soll. Ansonsten ist eine Ausstellung mit der Berliner Künstlerin Kaja El Attar und dem Düsseldorfer Künstler Aljoscha geplant.

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