Staubsauger bestellt Betrugsversuch an Flüchtlingshilfe

Kaarst · Betrüger haben im Namen des Vereins einen Staubsauger bestellt. Dass sie gefasst werden, ist eher unwahrscheinlich.

 Die Maschen der Betrüger werden immer dreister. Nun wurde sogar versucht, Geld von der Kaarster Flüchtlingshilfe zu ergaunern. Zum Glück fiel der versuchte Betrug auf.

Die Maschen der Betrüger werden immer dreister. Nun wurde sogar versucht, Geld von der Kaarster Flüchtlingshilfe zu ergaunern. Zum Glück fiel der versuchte Betrug auf.

Foto: dpa, Andrea Warnecke

Uschi Baum ist eine sehr engagierte Frau. Dass die stellvertretende Bürgermeisterin einen Akkustaubsauger im Namen der Flüchtlingshilfe Kaarst für 304 Euro im Internet bestellt, ist nicht vorstellbar. Und Dennoch wurde vom Konto der Flüchtlingshilfe dieser Betrag abgebucht. Uschi Baum wurde stutzig, widersprach dem Lastschriftverfahren und stellte Strafanzeige gegen unbekannt. Doch dass die Täter geschnappt werden, ist unwahrscheinlich. „Das gleiche könnte ich auch mit ihrem Konto machen, wenn ich die Kontonummer wüsste“, sagt Uschi Baum. Auf der Internetseite der Flüchtlingshilfe steht die Kontonummer, die eigentlich für Spenden gedacht ist. Diese nutzten Betrüger, um im Internet etwas zu bestellen. Die Unterschrift wurde gefälscht, wenn überhaupt eine verlangt wurde. Und dann standen die Betrüger plötzlich zufällig vor der Lieferadresse, als das Paket ankam. „Hier steckt leider kriminelle Energie dahinter, weil mir die Kripo Kaarst bestätigen konnte, dass niemand mit diesem Namen unter der Adresse wohnt“, sagt Baum.

Polizeisprecherin Daniela Dässel erklärte auf Nachfrage, dass diese Masche ziemlich einfach funktionieren würde und die meisten dieser Betrugsfälle nicht aufgeklärt werden können. „Unternehmen oder Vereine haben immer irgendwo ihre Kontodaten stehen, die auch missbräuchlich genutzt werden können. Da muss man seine Kunden immer im Blick haben und verdächtige Buchungen sofort stornieren“, sagt sie. Privatmenschen rät die Polizei, nicht fahrlässig mit ihren Daten umzugehen. „Ein Foto des Personalausweises sollte man nicht irgendwohin schicken. Damit gibt man jemandem schon sehr, sehr viel in die Hand“, sagt Dässel.

Der zweite Fall erreichte unsere Redaktion per E-Mail. Dort beschreibt die evangelische Gemeindesekretärin Gesa Ladleif, dass ihr Adressbuch gehackt worden sei und ihre Kontakte möglicherweise „ominöse Rechnungen“ erhalten würden. „Rechnungen werden von uns aber nicht elektronisch versandt“, schreibt Ladleif. „Verdächtige E-Mails sollten auf keinen Fall geöffnet werden, weil dort oft Trojaner oder andere Viren dranhängen, mit denen die Betrüger ihren Rechner infizieren“, sagt Dässel zu dieser Problematik. Doch was kann man tun? „Man muss auch in diesem Fall ganz vorsichtig sein und seine Kontobewegungen immer im Blick haben“, rät die Polizeisprecherin.

Uschi Baum hat das Problem gelöst, in dem sie tatsächlich ihr Konto stets im Blick behält und so erst auf die Abbuchung gestoßen ist. „Bei einer Einzugsermächtigung muss man einfach nur widersprechen. Der Schaden liegt nun bei dem Online Shop und der hat uns gebeten, Strafanzeige zu stellen, was wir auch gemacht haben, weil der Fall aus Kaarst kam und das gezielt auch gegen die Flüchtlingshilfe ging“, schildert Baum. Gesa Ladleif dagegen kann nur eine Warnung aussprechen: „Bitte seien Sie bei Erhalt von E-Mails mit Anhängen oder Links besonders aufmerksam und lassen Sie große Vorsicht walten“, schreibt sie.

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