Arbeiten mit Pastellkreide Der tierischste Malkursus in Kaarst

Kaarst · Junge Künstler probieren sich unter professioneller Leitung an möglichst realistischen Tier-Gemälden. Was hat es dabei mit der sogenannten Negativtechnik auf sich?

Die acht jungen Künstler arbeiten höchst konzentriert: Kaum ein Laut ist beim Kursus „Tierisch gut gezeichnet“ in den Räumen der Volkshochschule (VHS) Kaarst-Korschenbroich zu hören. Sechs Mädchen und zwei Jungen erwecken auf schwarzem Karton Tiere zum Leben: Adler, Papageien, Hunde und Katzen entstehen in lebendigen Porträts.

Den Kursus leitet Michaela Kura. Sie ist Grafik-Designerin und Texterin mit eigenem Atelier. „Die Vorlagen für die Tiergesichter habe ich selbst gezeichnet, es gibt aber auch Fotos. Das Malen auf dunklem Karton ist eine so genannte Negativtechnik“, erklärt sie und gibt den Kindern Tipps bei der Umsetzung. Mit Pastellkreide sollen diese versuchen, Augen leuchten und Nasen glänzen zu lassen. Die Fellzeichnung spiele ebenfalls eine große Rolle. Mit Hilfe von Schablonen werden Augen- und Nasenausschnitte auf den Karton übertragen, dann geht es ans Zeichnen.

Die Ergebnisse sind verblüffend und kaum von der Vorlage zu unterscheiden: Die Tiere scheinen den Betrachter förmlich anzublicken. Anna-Lena hat sich für einen Hund mit weißem Fell, schwarzer Nase und dunklen Augen entschieden. „Das ist richtig schwer zu malen, macht aber großen Spaß“, sagt die Zehnjährige begeistert. Zeichnen tue sie generell sehr gerne. Und sie freut sich bereits darauf, alle Bilder ihrem Opa zu zeigen, der ebenfalls sehr viel male. Jakob hat sich hingegen für einen Adler entschieden und mittels diverser Gelbtöne dessen Augen zum Leuchten gebracht. Der Elfjährige meint: „Ich mache das zum ersten Mal und es ist richtig cool!“

Derweil bemüht sich Jannik, die Fellzeichnung „seines“ Hundes möglichst genau hinzubekommen. „Das ist eher eine Fleißarbeit“, sagt der 13-Jährige und legt sich passende Farben zurecht. Kursleiterin Kura betont, dass es sowieso kein richtig oder falsch gebe: „Das Ganze lebt vom Ausprobieren“, sagt sie, während die elfjährige Taja ihren Papagei liebevoll mit bunten Farben schmückt: „Sie müssen verlaufen, sonst bekomme ich das Gelb nicht hin, das es eigentlich nicht gibt.“

Der Kursus ist zum ersten Mal im Programm des vom Land NRW geförderten Kulturrucksacks und für die Teilnehmer kostenfrei. „Ich war von dieser Maltechnik und der ganz neuen Verwendung von Tonkarton begeistert. Außerdem haben die Kinder ein sehr schnelles Erfolgserlebnis im kreativen Bereich“, erklärt Elvira Schwerdtfeger, Bereichsleiterin bei der VHS.

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