Tag der offenen Tür in Kaarst 30 Jahre Familienberatungsstelle: der Bedarf wächst

Kaarst · Die „Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern der Diakonie Rhein-Kreis-Neuss für Kaarst und Korschenbroich“ feierte das Jahr ihres 30. Bestehens mit einem Tag der Offenen Tür.

 Beim Tag der offenen Tür konnte die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern viele Besucher begrüßen.   NGZ-Foto: Staniek

Beim Tag der offenen Tür konnte die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern viele Besucher begrüßen. NGZ-Foto: Staniek

Foto: Dieter Staniek

Bunte Luftballons wiesen den Weg zu den freundlichen hellen Räumen oberhalb des Parkdecks der Rathaus-Arkaden. Simone Dirmeier, Diplom-Psychologin und seit fünf Jahren Leiterin der Beratungsstelle, empfing die zahlreichen Besucher mit strahlendem Lächeln. Gemeinsam mit ihren fünf Mitarbeitern verschaffte sie den Besuchern einen Eindruck von den vielfältigen Angeboten. „Zu uns kommen Eltern mit Fragen zur Entwicklung und Erziehung ihrer Kinder und zur innerfamiliären Kommunikation“, sagt Dirmeier. Ganz wichtig sind die Themen Trennung und Scheidung geworden, da sie immer mehr zunehmen.

Differenzen in Kindergarten und Schule werden ebenso behandelt wie Mobbing oder selbstverletzendes Verhalten. Was es früher auch noch nicht in dem Ausmaß gab: die Mediennutzung. Sie betreffe vor allem das Handy, erklärt Dirmeier. Die Pubertät treibt sowohl Kinder wie Eltern in die Beratungsstelle. „Jugendliche dürfen ab 14 Jahren ohne Wissen und Begleitung der Eltern kommen“, so die Fachfrau. Die Gesprächsangebote gelten für junge Erwachsene bis 27 Jahren. Bei ihnen gehe es oft um das Ablösen vom Elternhaus sowie um den Verlust von Ausbildungs- und Arbeitsstellen. Das Leitwort der Diakonie, durch Maßnahmen wohlfahrtspflegerischer und seelsorgerischer Art hilfsbedürftigen Personen in Not zu helfen, wird hier praktisch umgesetzt – und zwar immer öfter: „Wir hatten mehr als 500 Fälle im Jahr 2018 und in diesem Jahr werden es mindestens genau so viele“, bilanziert Dirmeier. Früher gab es durchschnittlich „nur“ 375 Fälle pro Jahr. Das Angebot ist kostenlos, anonym, vertraulich, zeitlich unbegrenzt und ohne Ansehen der Person.

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