Barockmusik in der Lukaskirche Kaarst Konzert mit neuem Klangerlebnis

Holzbüttgen · Wolfgang Weber wird erstmals bei einem Konzert in Kaarst den Chor vor das Orchester stellen. Was bringt diese veränderte Ausrichtung?

 Wolfgang Weber wird den Chor am kommenden Sonntag erstmals vor das Orchester stellen.

Wolfgang Weber wird den Chor am kommenden Sonntag erstmals vor das Orchester stellen.

Foto: Stephan Seeger

Wolfgang Weber probiert gerne etwas Neues aus. So auch am kommenden Sonntag in der Lukaskirche. Beim Barockkonzert „...und Frieden auf Erden“ wird der Chor nicht wie üblich hinter das Orchester gestellt. Denn Weber ist bei Recherchen auf eine andere Aufstellung gestoßen. „Teils über Bilder und teils über Äußerungen von damaligen Journalisten saß das Orchester bis weit ins 19. Jahrhundert hinter dem Chor. Durch die neue Aufstellung wird der Chor allerdings viel präsenter“, so Weber.

Das hatte Opernsänger Johann Mattheson bereits im 18. Jahrhundert erkannt: „Die Sänger müssen allenthalben voranstehen“, lautet ein Zitat des 1764 verstorbenen Sängers. Im Internet gebe es viele Bilder aus der Barockzeit, die das bestätigen. „So wird der Chor besser hörbar“, erklärt Weber. Das wird er beim Konzert am kommenden Sonntag (27.) ausprobieren. Doch was bringt die veränderte Ausrichtung? „Der Chor ist direkt ohne Klangwand vorne beim Publikum. Wichtig ist, dass der Chor das Orchester gut hört. Ich verspreche mir einen wesentlich präsenteren Chorklang.“

Da das Orchester den Dirigenten durch diese veränderte Aufstellung nicht sieht, wird Weber, der das Orchester am Sonntag dirigiert, mit einer Kamera aufgenommen und das Orchester sieht seine Anweisungen auf einem Monitor, der vor ihm aufgestellt wird. Wie es damals gemacht wurde, kann Weber nur erahnen: „Auf einem Bild steht das Orchester erhöht hinter dem Chor, um den Dirigenten sehen zu können.“ In Kaarst wurde diese Art des Konzertes noch nie ausprobiert, wie Weber erklärt. Die neue Ordnung kommt bei den Musikern und dem Chor allerdings gut an. „Ich habe mit dem Konzertmeister gesprochen, der findet die Idee toll und ist bereit, mitzumachen“, erklärt Weber. Auch die Musiker würden sich auf die „umgekehrte Klangreise“ freuen.

Bei dem Konzert werden Stücke von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, John Baston und Angelo Corelli gespielt. Nach einer Pause geht es mit dem „Gloria“ von Antonio Vivaldi weiter. Als Sängerinnen wirken Cordula Berner (Sopran) und Angela Froemer (Alt) mit, Rachel Peham (Orgel), Ralf Bienioschek (Blockflöte) und Thomas Gerstl (Trompete) treten als Solisten auf. Wolfgang Weber leitet das Konzert. Der Eintritt kostet 14 Euro, Schüler, Azubis und Studenten zahlen sechs Euro. Tickers gibt es im Internet unter www.musik-kaarst.de.

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