Tochter von Bandmitglied erblindet „TraLala“ spendet an die Blindgänger

Kaarst · Strahlende Gesichter bei den Kaarster Blindgängern: Am Mittwochvormittag haben Manuela Dolf und Margaret Rheinhardt als Vertreterinnen der Kaarster Blinden- und Sehbehinderten-Initiative einen Scheck in Höhe von 1500 Euro im Kunstcafé Einblick entgegengenommen.

Überreicht wurde er von Richard Ager und Wilhelm Schulte-Krumpen, die die Band „TraLala“ repräsentierten. Die 2016 gegründete Formation besteht aus sechs Musikern, die in ihrer Freizeit und im privaten Rahmen Rockkonzerte geben.

„Wir spielen alles ab den siebziger Jahren bis hin zu aktuellen Hits“, erklärt Richard Ager. Er übernimmt Gitarre und Gesang, Schulte-Krumpen das Keyboard. Die übrigen Mitglieder spielen Bass-Gitarre und Schlagzeug, außerdem sind eine Sängerin und ein Sänger mit von der Partie.

„Bei einer Party haben wir uns kennengelernt und beschlossen, gemeinsam zu musizieren“, erzählt Richard Ager. Die Proben fanden vor Corona ein Mal pro Woche statt, später ein Mal im Monat. Die Musiker spielen zwar „nur“ im privaten Rahmen, aber eine komplette Lichtshow vermittelt einen professionellen Charakter.

 Wilhelm Schulte-Krumpen, Manuela Dolf, Margaret Reinhardt und Richard Ager (v.l.) bei der Spenden-Übergabe im Kunstcafé Einblick.

Wilhelm Schulte-Krumpen, Manuela Dolf, Margaret Reinhardt und Richard Ager (v.l.) bei der Spenden-Übergabe im Kunstcafé Einblick.

Foto: Wolfgang Walter

Von Beginn an war klar, dass die Band in jedem Jahr einen Auftritt einem guten Zweck widmet, der den Erlös erhält: „Uns selbst geht es gut, da wollen wir andere unterstützen“, so Ager. In den vergangenen Jahren wurde die Obdachlosenhilfe Fifty/Fifty bedacht. „Zelt und Organisation bezahlt die Band, Getränke und Essen die Besucher und am Schluss rufen wir zu Spenden für den guten Zweck auf“, erklärt Ager den Vorgang. Bei bis zu 300 Gästen kamen meistens bis zu 900 Euro zusammen.

Beim letzten Konzert am 4. September wurde angekündigt, dass die Spenden an die Blindgänger gehen. Denn Agers Tochter Britta Janotta ist erblindet und hat durch die Initiative sehr viel Hilfe und Unterstützung erfahren. Da die Blindgänger keine Mitgliedsbeiträge erheben und auf Spenden angewiesen sind, hielten die Musiker diese Entscheidung für sehr sinnvoll.

Die Sehbehinderten-Initiative war komplett überrascht: „Wir mussten uns erst mal setzen, als wir davon hörten“, erinnert sich Manuela Dolf. Beim Konzert im September waren Dolf und Reinhardt dabei. Niemals hätten weder sie noch die Band mit dieser Summe gerechnet. Das Geld soll nun für ganz bestimmte Projekte eingesetzt werden. Rheinhardt schwebt vor, Fortbildungskurse und Workshops über Bedienungshilfen für Smartphones anzubieten und spezielle Hilfsmittel zu finanzieren. Wichtig: die Projekte sollen immer in Zusammenhang mit der Spende stehen.

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