Plakate am Eustachiusplatz in Vorst Anwohner klagen über Neubau

Vorst · Am Eustachiusplatz hingen Plakate mit Aufschriften gegen den Kita-Bau. Anwohner wollen nicht, dass noch mehr Autos durch die Spiestraße fahren.

 Mit Plakaten haben sich die Anwohner Luft gegen den Bau der Kita verschafft. Am Dienstagmorgen hingen sie nicht mehr.

Mit Plakaten haben sich die Anwohner Luft gegen den Bau der Kita verschafft. Am Dienstagmorgen hingen sie nicht mehr.

Foto: Stephan Seeger

„Hallöchen Frau Baum. Wir möchten unsere Blumenwiese wiederhaben“; „Hallo Politiker. Ihr seid für die Umwelt, dann lasst die Vorster Mitte grün“; „Wir Bürger sagen noch einmal Nein. Baut woanders“ – das sind nur drei Beispiele von Plakaten, die zumindest bis Montag am Vorster Sankt-Eustachiusplatz hingen, wo das Jugendzentrum und die Kindertagesstätte entstehen. Aufgehängt wurden die Plakate von Anwohnern, die damit gegen den Neubau protestieren.

Elisabeth Panzer wohnt in Vorst und war beim Anbringen der Protestplakate dabei. „Wir finden es nicht gut, dass hier noch mehr Autos durch die Spielstraße fahren. Der Parkplatz ist sowieso schon immer voll“, sagt sie im Gespräch mit unserer Redaktion. „Wir wollen nicht schuld daran sein, wenn irgendwann ein Kind unter dem Auto liegt oder die Kita-Kinder schlechte Luft einatmen“, so Panzer weiter. Sie und viele andere Anwohner haben nichts gegen eine neue Kita, nur der Standort sei schlecht gewählt.

Doch dass auf dem Rewe-Parkplatz gebaut wird, steht schon seit 2008 fest. Damals wurde nämlich der Bebauungsplan für das Gelände festgesetzt. Dass an dieser Stelle ein Jugendzentrum und eine Kita gebaut werden, wurde 2018 entschieden. „Der Bedarf für eine Kindertageseinrichtung und eine Jugendfreizeiteinrichtung in Vorst ist unstrittig“, sagt Stadtsprecher Peter Böttner auf Anfrage unserer Redaktion.

Demnach wurde die entsprechende Bebauung durch alle zuständigen Ausschüsse und den Stadtrat beraten, die Entscheidung für das Grundstück am Eustachiusplatz fiel mehrheitlich. „Tatsache ist, dass bereits vor rund 20 Jahren bei der ursprünglichen Planung für die neue Ortsmitte Vorst ein Baufenster zur Einfassung der Platzes vorgesehen wurde“, so Böttner weiter. Noch im Rahmen einer Bürgerversammlung sei damals unter Bürgermeister Franz-Josef Moormann die Errichtung eines Jugendzentrums in der Ortsmitte diskutiert worden, schließlich habe sich der Stadtrat dafür entschieden. „Durch die Verknüpfung des Bauvorhabens mit einer Kindertageseinrichtung wurde das Baufeld geringfügig angepasst und beispielsweise die Interessen der Schützenbruderschaft dabei besonders gewürdigt“, sagt Böttner weiter. Die bei der Planung der Ortsmitte kurz nach dem Jahrtausendwechsel ursprünglich vorgesehene Bebauung mit einem Gewerbe- und Wohnkomplex sei im Rahmen der nun umgesetzten Planungen zugunsten eines familienfreundlichen Angebots verworfen worden. „Die Stadt ist froh, in einer lebendigen Vorster Ortsmitte dem Bedarf der Kinder und Jugendlichen gerecht werden zu können und freut sich auf die Eröffnung im kommenden Jahr“, so Böttner.

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