Totholz-Problem in Kaarst FWG-Förderer des Sports fordern Amphibien-Fahrzeug für Nordkanal

Kaarst · Der Nordkanal steht still. Entlang der Neersener Straße Richtung Willicher Märchenwald liegt so viel Totholz in dem Kanal, dass er gar nicht mehr fließen kann. Ein Amphibien-Fahrzeug könnte helfen.

 Die Mitglieder der Fraktion FWG Kaarst-Förderer des Sports wollen sich um den Nordkanal kümmern.

Die Mitglieder der Fraktion FWG Kaarst-Förderer des Sports wollen sich um den Nordkanal kümmern.

Foto: Stephan Seeger

Die Ratsfraktion FWG-Förderer des Sports hat nun einen Antrag an den nächsten Mobilitäts-, Umwelt-, Klimaschutz- und Landwirtschaftsausschuss gestellt, in dem sie die Verwaltung dazu auffordert zu prüfen, wie im Kaarster Stadtgebiet mit diesem Totholz umgegangen wird. „Wird Totholz vor Ort gelagert und seiner natürlichen Zersetzung überlassen oder einer wirtschaftlichen Verwertung zugeführt?“, fragt die Fraktion. Für den Fall einer wirtschaftlichen Nutzung bittet die Fraktion um eine nähere Beschreibung sowie um eine Berechnung, wie hoch der Anteil dieser Hölzer am Gesamtbestand der Tothölzer ist.

„Totholz ist wichtig, um die Tierwelt im Gleichgewicht zu halten. Es ist nicht schädlich, weil es nur sehr langsam CO2 in die Luft und in den Boden freisetzt“, erklärt die Fraktionsvorsitzende Sandra Pauen. Die Frage sei nur, wie viel Totholz es in Kaarst gibt und wie man damit umgeht. Im Nordkanal würde das Totholz verrotten und Methan freisetzen. Die Technische Beigeordnete der Stadt Kaarst, Sigrid Burkhart, gleichzeitig Verbandsvorsteherin des Wasser- und Bodenverbandes Nordkanal, hatte zuletzt erklärt, dass der Nordkanal zweimal jährlich in seiner gesamten Länge durch Rückschnitt und Entfernung von Totholz und ähnlichem unterhalten werde. „So steht es auch in der Satzung“, erklärt Josef Karis (FWG): „Normalerweise legt man das Totholz an die Böschung und macht es so fest, dass es nicht mehr in den Kanal rutscht.“ Bei Starkregen würde der Nordkanal kein Wasser mehr aufnehmen, im schlimmsten Fall könnte eine Überschwemmung drohen. „Man muss schauen, dass alle Fließgewässer frei bleiben, so staut sich alles“, ergänzt Simone Friedrich (FWG): „Es ist hier kein kontrollierter Umgang mit Totholz.“

Allein auf dem kurzen Stück zwischen Kaarster See und Märchenwald liegen laut Karis rund 20 Lkw-Ladungen Totholz im Nordkanal. „Das kann es nicht sein“, sagt er: „Wir müssen hier kein zweites Ahrweiler haben. Nur in Kaarst passiert nichts“, so Karis. Sandra Pauen ist der Meinung, dass die Stadt anstatt neuer Planungen erst einmal das bewahren sollte, was sie hat. Und da gehöre die Pflege des Nordkanals zu. Dabei helfen könnte ein Amphibienfahrzeug, das vor zwei Jahren in Neuss zum Einsatz kam, um dort Sumpfkresse auf dem zugewachsenen Nordkanal zu entfernen. Ein solcher „Truxor“ würde das Totholz binnen weniger Stunden zur Seite räumen. „Wenn die vier Städte sich das Gerät teilen, wäre es nicht teuer“, so Karis.

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