Verbogene Plastik in Kaarst Ärger über Vandalismus vor der Feuerwache

Kaarst · Eine der sieben von Wilhelm Schiefer kreierten Figuren an der Erftstraße wurde gewaltsam verbogen.

 Über die Motivation der Täter können die Verantwortlichen nur mutmaßen.

Über die Motivation der Täter können die Verantwortlichen nur mutmaßen.

Foto: Janßen/Simon Janßen

Als Wilhelm Schiefer jüngst an der Kaarster Feuerwache vorbei fuhr, war er negativ überrascht. Sein Kunstwerk wurde offenbar Opfer mutwilliger Zerstörung. Vor zehn Jahren hatte der heute 83-Jährige eine scherenschnittartige Figuren-Gruppe der Stadt Kaarst als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um sieben 1,60 Meter hohe Plastiken, die aus zehn Millimeter dünnen Eisenplatten ausgesägt worden sind. Sie wurden an der Erftstraße, Ecke Neersener Straße, platziert.

Eine Figur wurde nun von unbekannten Tätern gewaltsam nach unten gebogen. „Das geht bei dem dicken Eisen nicht so leicht. Da braucht man Bärenkräfte“, sagt der Künstler. Nun soll sich ein Fachmann ein Bild von der beschädigten Figur machen und beurteilen, ob und wie sie repariert werden kann. „Wichtig ist, dass man danach nicht sieht, dass sie repariert wurde“, sagt Schiefer.

Der Künstler bedauert den Vorfall und kann über die Motivation nur mutmaßen. Bislang seien seine Werke noch nie zerstört worden. Auch wenn er im Vorfeld der Großplastik „Brücken über den Nordkanal“, für die Schiefer ebenfalls verantwortlich zeichnet, vor gut zehn Jahren „Brandbriefe“ aus der Bevölkerung erhalten habe.

Auch Dorothee Kraus von der Stadt Kaarst bedauert den Vorfall und bekräftigt: „Bislang hatten wir mit Kunst im öffentlichen Raum noch keine derartigen Probleme“, so die Expertin, die davon ausgeht, dass aufgrund des nötigen Kraftaufwands mehrere Leute an der Beschädigung des Werks beteiligt gewesen sind.

„Wir werden wohl Anzeige erstatten“, sagt Dorothee Kraus. Die stilisierte Personengruppe mit den ausgeprägten Waden- und Gesäßmuskeln, aber ohne irgendwelche individuellen Merkmale, hatte Wilhelm Schiefer ursprünglich für den Korschenbroicher Kunstfrühling 2008 geschaffen. Das Werk war im Sparkassengebäude an der Hindenburgstraße zu sehen gewesen.

(jasi)
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