Gefahrenstellen für Radfahrer in Kaarst ADFC übergibt Liste mit 69 Kritikpunkten

Kaarst · Mitglieder des ADFC haben der Kaarster Bürgermeisterin Ursula Baum eine Liste mit potenziellen Gefahrenstellen für Radfahrer übergeben. Baum verspricht, sich darum zu kümmern.

 Bürgermeisterin Ursula Baum erhält von den ADFC-Mitgliedern Walter Hens, Horst Luhmer und Julia Schulze-Döring (v.l.) die Liste.

Bürgermeisterin Ursula Baum erhält von den ADFC-Mitgliedern Walter Hens, Horst Luhmer und Julia Schulze-Döring (v.l.) die Liste.

Foto: ADFC

Fahrräder mit und ohne Anhänger und ein Lastenfahrrad sind in der vergangenen Woche bei allerbestem Fahrradwetter vor dem Kaarster Rathaus vorgefahren. Mit dabei: Der Fahrradbeauftragte und Sprecher des ADFC-Ortsverbands Horst Luhmer. Er holte aus der Gepäcktasche seines Fahrrads eine Mappe. Der Inhalt: Eine Dokumentation von Sperrbügeln und Pollern, die vor allem den Besitzern von Lastenfahrrädern das Leben schwer beziehungsweise ein Fortkommen auf bestimmten Wegen unmöglich machen. Bürgermeisterin Ursula Baum nahm die Mappe in Empfang. Sie verzichtete darauf, eine voreilige Stellungnahme abzugeben, versprach aber, sich um das Anliegen zu kümmern.

Es geht um nicht weniger als 69 Kritikpunkte im gesamten Stadtgebiet. Die Schikanen, oft in Zinkgrau gehalten, sind bei Dunkelheit schwer zu erkennen und stellen deshalb eine Umfallgefahr dar. Gegenüber unserer Redaktion beklagt Luhmer vor allem die Hemmnisse an den Regiobahn-Übergängen. Und dass man seit Jahren vergeblich versuche, die Umlaufschranken zu beseitigen. Dieses Thema war allerdings noch nie so aktuell wie gerade jetzt: Lastenfahrräder sind für den ADFC „Schlüsselprodukte eines erfolgreichen Mobilitätswandels“.

Es gehe, so Luhmer, auch um Kinderwagen und um Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Die beiden Stichworte im Zusammenhang mit den Barrieren lauten deshalb Gefährdung und Ausgrenzung. Lastenfahrräder sollten – so die Hoffnung des ADFC – die Zahl der Spritschlucker vor den Kindergärten und Grundschulen verringern, sie seien die umweltverträglichen „Elterntaxis“.

Katharina Poensgen aus Driesch war mit ihrem Lastenfahrrad vorgefahren. Ihre niedliche „Last“: Ihre Kinder Svenja und Julius. Mit ihrem „Urban Arrow“ hat sie in anderthalb Jahren 7700 Kilometer zurückgelegt. Die Kids würden sich lieber mit dem Rad als mit dem Auto chauffieren lassen. Die 37-Jährige kann bestätigen, dass es die vom ADFC kritisierten Hindernisse gibt: „Ich kann nicht jeden Weg nehmen, sondern wähle die Routen so aus, dass sie für mich mit meinem Lastenfahrrad passen.“

Auch Julia Schulze-Döring, die einen praktischen Anhänger an ihrem Rad hat, dürfte sich freuen, wenn Poller und Barrieren bald weg wären. Übrigens: Der ADFC hat wieder Touren im Programm. Die Auftakt-Tour musste pandemiebedingt ausfallen, und ob die Rundfahrt zu historisch wichtigen Punkten im Stadtgebiet am 10. April stattfinden wird, ist fraglich.

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