After-Zug-Party fällt in Büttgen aus Tolle Prunksitzung zum jecken Jubiläum

Büttgen · Die „5 Aape“ begeisterten das Publikum im Büttgener Pfarrzentrum – nur einmal gab’s schlechte Laune.

260 Besucher waren zu Gala-Prunksitzung der „5 Aape“ am Samstag im Pfarrzentrum St. Aldegundis gekommen, so viele wie schon lange nicht mehr – ein schöneres Geschenk hätte es für die Karnevalsgesellschaft, die jetzt ihr 44-jähriges Jubiläum feiert, nicht geben können. Aber die Besucher mit Sinn fürs närrische Treiben bekamen auch etwas zurück: Einen ebenso bunten wie schönen Abend.

Einmal sollte es Buh-Rufe geben, nämlich als Sitzungspräsident Herbert Schmitz verkündete, dass es keine After-Zug-Party geben würde. Polizei und Ordnungsamt hatten Auflagen gemacht – und obwohl Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus eine Finanzspritze in Aussicht stellte, hatten die „5 Aape“ entschieden, in diesem Jahr die Party nicht zu organisieren. Vielleicht klappt es ja 2020: Das würde zum Motto „Mer lure in die Zukunft“ passen.

Der Stimmungssänger Dietmar Karnott aus Düren taugte als „Eisbrecher“, bei der Zugabe trat er gemeinsam mit Herbert Schmitz auf. Dass das Durchschnittsalter im Saal so niedrig nicht war, erkannte Klaus Feige als „Ne Durchgeknallte“ sofort. Seine Vermutung: „Die Sitzung hier wird von der Pflegversicherung gesponsert.“ Die Gala-Prunksitzung der „5 Aape“ erwies sich auch diesmal wieder als sehr abwechslungsreich: Zu den Sketchen kamen Tänze, dargeboten von der großen Garde von „Blau-Gold“.

Und das hatte es schon seit Jahren nicht mehr gegeben: Das Kaarster Prinzenpaar Christoph und Claudia Demuth wurde ebenso gefeiert wie Prinz Kalli I. und seine Novesia Mandy I. die Nichte des Prinzen. Der verriet, dass er im früheren Büttger Krankenhaus geboren worden war und verlieh fleißig Orden. Im Schlepptau hatte er die Stadt- und Prinzengarde der Stadt Neuss. „De Albatrosse“ und „Die Fetzer“ begeisterten mit ihren närrischen Klängen. Die Büttenredner kamen gut an. Da war zum Beispiel die aus Dülken stammende Annette Eßer, die als „Achnes Kasulke“ in Kittelschürze mit viel Bling-Bling auftrat. „Was Helene Fischer anfasst, wird zu Gold – deshalb hat sie sich wohl auch von dem Silbereisen getrennt“, erfuhr das Publikum.

Thomas Cüpper reagierte erfrischend schlagfertig auf einen grölenden Besucher und erklärte folgendes: „Ein Selbstgespräch wird erst dann zum Problem, wenn du da was erfährst, was du noch nicht gewusst hast.“ Das Publikum, das erfahrungsgemäß nie an der Kostümierung spart, hatte sich diesmal besonders in närrische Schale geworfen. Die Vielfalt der Verkleidungen war enorm. Die auftretenden Künstler sahen so, dass ihr Publikum vom närrischen Virus befallen ist – es gibt schlechtere Voraussetzungen für einen guten Auftritt.

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