Herbstausstellung Die Königin der Kaarster Ausstellungen

Kaarst · Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus hat die 44. Auflage der Herbstausstellung eröffnet. Zu sehen sind 59 Arbeiten.

Unter den Ausstellungen im Laufe eines Jahres ist sie so etwas wie die Königin: die Herbstausstellung der Kaarster Künstler. Die 44. Ausgabe in der städtischen Galerie im Rathaus Büttgen wurde von Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus eröffnet und ist wieder absolut sehenswert. Erstaunlich, dass sich „alte Hasen“ immer wieder Neues einfallen lassen. Ebenso bemerkenswert: Auch Neubewerber schaffen es in die jurierte Ausstellung – in diesem Jahr sind es gleich fünf. Und dass diese Ausstellung längst Kultstatus genießt, ist an folgenden Zahlen ablesbar: Es waren insgesamt 188 Arbeiten eingereicht worden, darunter 60 von zwölf Neubewerbern.

Sie ist zum zweiten Mal mit dabei: Ille Mularski präsentiert Stelen aus Hartfaserplatten mit Titeln wie „Kontraste“ und „Gemeinsam sind wir stark“. Sie sind geprägt von starken Farben sowie Zeichen und Symbolen  und sie sind auf jeden Fall ein Hingucker. Das gilt auch für das großformatige Werk der aus dem Kongo stammenden Künstlerin Aurole. Die Abfälle aus ihrem Schneider-Atelier hat sie zu einer beeindruckenden Stoffcollage zusammengefügt, die sinnbildlich dafür stehen könnte, dass sehr unterschiedliche Akteure sehr wohl ein harmonisches Ganzes ergeben können. Ada Blochwitz ist ihrem  unverwechselbaren Stil treu geblieben – alles andere wäre auch verstörend gewesen. Statt Tiere sind die Protagonisten diesmal jedoch Frauen. Wilhelm Schiefer zeigt weiße Architekturmodelle mit Treppen, die Selbstzweck zu sein scheinen. „Sein oder Schein“ hat Ute Kreutzer-Danstedt eine ihrer abstrakten Arbeiten genannt. Beim Betrachter wird der Anschein erweckt, so etwas wie einen Geist darauf zu erkennen. Maria Höveler zeigt Linoldrucke, dabei bedient sie sich der Technik der „verlorenen Form“ fein abgestufter Farbtöne. Uli Fern ist mit einem Exemplar aus seiner Wolkenserie vertreten, Susanne Gallmann präsentiert sich als Malerin, die nicht auf Motive setzt, sondern auf die Kraft der Farben. „Komm Du mir nach Hause“, heißt ein Bild von Erika Jörgenshaus: Zu sehen ist ausschnitthaft eine Frau, die ein Nudelholz in ihren Händen hält. Petra Groh hat sich von den Mangas ihres 14-jährigen Sohnes inspirieren lassen, aber auch von der Kirchblütenallee in der Kaarster Stadtmitte: Entstanden sind kleinformatige Kirschblütenimpressionen. Ursula Ringes-Schages zeigt eine Mischtechnik mit Gesteinsmehl. Beherrschende Farbe ist Ultramarinblau. Es korrespondiert auf beeindruckende Weise mit einer Fotografie von Gerlind Engelskirchen. Trudi Sommer-Knuppertz zeigt ein ausdrucksstarkes Porträt eines Mannes aus Togo, gemalt mit kurzen, schnellen Pinselstrichen. Es ging ihr nicht um eine fotorealistische Darstellung, sondern darum, den Charakter dieses Mannes herauszuarbeiten. Zum dritten Mal gibt es jetzt die Stellwände mit den „Kleinen Formaten“: Diese Bilder sind bis zu 30 mal 30 Zentimeter groß und wurden nicht juriert. Trotzdem sind viele kleine Meisterwerke dabei – wie zum Beispiel die tollen Niederrhein-Impressionen von Rose Köster.

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