Kaarster Mitte Hechte für das Gleichgewicht im Stadtparksee

Kaarst · 20 Fische sind am Mittwoch in den Stadtparksee in Kaarst ausgesetzt worden. Sie sollen die Überpopulation anderer Fischarten verringern.

Neue Bewohner für den Stadtmittesee: Seit Mittwochmorgen schwimmen 20 Hechte in dem Gewässer am Rathaus, die künftig für ein natürliches Gleichgewicht der Fischpopulation sorgen sollen. Teichmeister Michael Wilms (Fischzucht Peschkes) und Ann-Kathrin Esch vom Umwelt- und Klimateam der Stadt Kaarst setzten die Fische im See aus. Die einjährigen Raubfische sind rund 25 bis 30 Zentimeter groß. Im kommenden Sommer werden sie allerdings bereits rund ein Kilo bei gut doppelter Größe wiegen. Ein bis zwei Fische pro Tag sollen sie dann fressen – das zumindest ist das Ziel der Stadt Kaarst. „Denn aktuell haben wir eine Überpopulation von Rotaugen und karpfenartigen Fischen. Um zu verhindern, dass die Zahl dieser Fische wieder unkontrolliert steigt, haben wir uns für den Einsatz der Hechte entschieden“, sagt Ann-Kathrin Esch.

 Ann-Kathrin Esch vom städtischen Umwelt- und Klimateam setzt einen Hecht im Stadtparksee aus.

Ann-Kathrin Esch vom städtischen Umwelt- und Klimateam setzt einen Hecht im Stadtparksee aus.

Foto: Stadt Kaarst

Der zuständige Umweltausschuss hatte die Maßnahme als Teil eines Gesamtpaktes zur Verbesserung der Wasserqualität im Stadtparksee beschlossen. Bereits im Frühjahr hatte die Stadt den Fischbestand im See durch ein gezieltes Abfischen verringert. Pflanzinseln und neuer Uferbewuchs haben ebenfalls dazu beigetragen, die Wasserqualität zu verbessern.

Die Zahl der nun eingesetzten Hechte entspricht den Vorgaben für ein natürliches Gleichgewicht von Fried- und Raubfischen. „Dieses sollte ungefähr ein Verhältnis von 80 zu 20 Prozent haben. Die Hechte werden sich natürlich vermehren. Für uns gilt es deshalb, den Fischbestand weiterhin im Auge zu behalten und gegebenenfalls nachzusteuern“, sagt Esch. Im kommenden Jahr plant die Stadt zudem ein breit angelegtes Gutachten zu erstellen, das die Flora, Fauna und Wasserqualität des Sees bewertet.

Außerdem ist im Gespräch, dass der See künftig vergrößert wird, was zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen soll. Am Donnerstag im ersten Bau- und Planungsausschuss steht dieses Thema auf der Tagesordnung. Gerhard Schmitz, Vorsitzender der Fraktion Kaarst aktiv/UWG, hält von dieser Maßnahme allerdings nichts. „Den Stadtsee zu vergrößern, um die Wasserqualität zu verbessern, ist nicht zielführend“, sagt er. Man könne die Wasserqualität jedoch verbessern, indem geeignete Wasserpflanzen in den See eingebracht werden, die für mehr Sauerstoff und Schattierung sorgen würden.

Im Januar hatte eine Spezialfirma Fische aus dem Stadtparksee gefischt und diese in andere Gewässer umgesiedelt. Die meisten davon wurden in einen ehemaligen Abgrabungssee in Moers wieder ins Wasser gelassen, einige gebietsfremde Arten mussten aber auch getötet werden.

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