Kaarst Jugendzentrum kommt in die Vorster Mitte

Kaarst · Mit den Stimmen des Fünfer-Bündnisses hat sich die Mehrheit im Jugendhilfeausschuss für das Grundstück zwischen dem Ärztehaus und der Freifläche für das Kirmeszelt entschieden. Die CDU hatte das Gelände an der Grundschule präferiert.

 Das Jugendzentrum soll zwischen dem Ärztehaus und der Freifläche für das Kirmeszelt entstehen (rot markiert). Ein dritter Vorschlag, eine Fläche zwischen Zeltplatz und Supermarkt, stand letztlich nicht mehr zur Debatte.

Das Jugendzentrum soll zwischen dem Ärztehaus und der Freifläche für das Kirmeszelt entstehen (rot markiert). Ein dritter Vorschlag, eine Fläche zwischen Zeltplatz und Supermarkt, stand letztlich nicht mehr zur Debatte.

Foto: Stadt Kaarst/GRappa

Das neue Jugendzentrum soll am St.-Eustachius-Platz auf einem Grundstück zwischen dem Ärztehaus und der Freifläche für das Kirmeszelt errichtet werden. Mit den Stimmen des Fünfer-Bündnisses hat sich die Mehrheit im Jugendhilfeausschuss am Mittwochabend für diesen Standort entschieden. Die CDU hatte das Gelände an der Grundschule präferiert. Bereits im Vorfeld teilte die Definition der Ortsmitte die Meinungen in zwei Lager. Befindet sie sich ausschließlich am St.-Eustachius-Platz, dort wo die "neue" Ortsmitte mit Supermarkt entstanden ist, oder gehören auch noch Kirche, Kindergarten und Grundschule wenige hundert Meter entfernt dazu?

Das Bündnis möchte die Vorster Jugend dort abholen, wo sie sich bereits aufhält. "Und das ist in der neuen Ortsmitte", sagte David Engelbrecht (FDP). Als weitere Vorteile führte er die Einbindung der Wiese und des Spielplatzes auf. Brigitta Thönißen (CDU) widersprach der Ansicht, man würde die Jugend mit dem Alternativstandort zwischen Kirche und Schule an den Rand drängen. Darüber hinaus prophezeit die Union bereits Klagen der Anwohner in der Ortsmitte wegen Lärmbelästigungen. "Die Jugendlichen sollen auch einmal Krach machen dürfen. Der Frieden mit den Nachbarn wird da nicht lange halten", so Thönißen weiter. Eine darüber hinaus gehende Vermietung der Einrichtung für Geburtstage und andere Feiern würde ebenfalls die Lärmfrage aufrufen.

Argument und Gegenrede gestaltete einen wahren Schlagabtausch zum Thema. Beide politische Lager blieben dabei jedoch durchweg sachlich. In einer Umfrage unter Jugendlichen sprach sich eine Mehrheit für die Ortsmitte statt für den Schulstandort aus. "Sie wünschen sich eine klare Abgrenzung von Schule und Freizeit", so David Engelbrecht. Der Träger der Offenen Ganztagsbetreuung würde ein Jugendzentrum direkt gegenüber befürworten, sagte Marcel Finger (CDU). Die dortige Infrastruktur mit Ogata und Turnhalle spräche zudem für diese Standortwahl. Finger hob auch den Wunsch der Vorster Jugend nach einer schnellen Realisierung hervor. "Auf dem Schulgelände könnte das Jugendzentrum im nächsten Jahr fertiggestellt werden. In der Ortsmitte würden Planung und Umsetzung länger dauern", sagte er. Dort bedürfe es einer Gesamtplanung für das insgesamt 1000 Quadratmeter große Grundstück. "Hier könnte man lieber für senioren- und behindertengerechtes Wohnen bauen. Diesen Menschen müssen kurze Wege geboten werden", ergänzte Brigitta Thönißen. Ante Grüneberg (Grüne) fehlt auf dem längeren Weg zum Schulgelände die soziale Kontrolle. Die Beleuchtung sei nicht gut. Das wiederum verwunderte Thönißen: "Wenn es da so dunkel und gefährlich ist, wie kann man dann kleine Kinder morgens dorthin schicken?".

Nach dem Austausch aller Argumente stimmte der Jugendhilfeausschuss mit neun Ja- und fünf Nein-Stimmen (bei einer Enthaltung) für den Standort "West" am St.-Eustachius-Platz. Die weiteren Planungen für den Bau des Jugendzentrums werden dann im Bau- und Umweltausschuss (Buna) fortgesetzt.

(stef)
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