Kaarst Jugendschutz bei Kaarst Total

Kaarst · Am Park wird es während des Stadtfestes "Kaarst Total" wieder einen speziellen Bereich für Jugendliche geben. Die Caritas schickt junge Helfer über das Stadtfestgelände, die Wasser verteilen und über Alkoholmissbrauch aufklären.

 Sie haben beim Stadtfest ein Auge auf die Jugend: Michael Weege (v.l.), Martina Bläser und Herbert Westevelde.

Sie haben beim Stadtfest ein Auge auf die Jugend: Michael Weege (v.l.), Martina Bläser und Herbert Westevelde.

Foto: Andreas Baum

Kaarst Total ist ein Familienfest. Das heißt nicht, dass alle Jugendlichen die ganze Zeit mit ihren Eltern verbringen möchten. Eine Rückzugsmöglichkeit, wo sie auf Gleichgesinnte treffen, ist am Stadtpark im Bereich der La Madeleine-Allee eingerichtet. Die "Youth Area" bietet am Samstagabend nicht nur einen Logenplatz beim Feuerwerk. Dort werden Frisbees geworfen und Volleyball gespielt.

Im Rauschparcours mit Promillebrille erleben die Jugendlichen die körperlichen Beeinträchtigungen durch Alkohol- und Drogenkonsum. Auf Sitzsäcken können sie bei Musik und alkoholfreien Cocktails entspannen — oder "chillen", wie die Zielgruppe sagen würde. An beiden Tagen wird der Workshop "Rap und Beatboxing" angeboten. Die Teilnehmer lernen nicht nur die Künste des Sprechgesangs, sie dürfen im Anschluss ihr Können auf der Adelbert-Moll-Bühne präsentieren.

Die Aktionen werden durch das "PrEventmobil" der Caritas betreut. Der Verband schickt auch junge Helfer mit vier Bauchläden über das Stadtfestgelände. "Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass die Jugendlichen sofort neugierig werden. Kernstück ist ein Quiz", sagt Michael Weege. Jeder Teilnehmer bekommt ein Knicklicht für das Handgelenk. "Die sind so beliebt, die möchte jeder haben und deswegen machen die Jugendlichen sofort beim Quiz mit", sagt Weege.

Die Träger der Bauchläden sind dabei kaum älter als ihre Zielgruppe, damit die Gespräche unter Gleichgesinnten stattfinden. Wenn die Mitarbeiter der Caritas auf ihrem Rundgang Jugendgruppen mit Alkohol sehen, bieten sie ihnen kostenlos Wasser an. "Wir nehmen ihnen nichts weg. Wir möchten zeigen, dass Wasser trinken zwischen dem Alkohol wichtig ist und auch das Durstgefühl hemmt", erklärt Michael Weege. Trotzdem wird es die üblichen Jugendschutzkontrollen während des Stadtfestes geben. Wer unerlaubterweise mit Alkohol erwischt wird, bekommt ihn abgenommen.

Stephan Adams rät deshalb, den Personalausweis dabei zu haben. Eine gesetzliche Zeitregelung zum Aufenthalt im öffentlichen Raum gibt es zwar nicht, "aber wenn wir einen 14-Jährigen nach 23 Uhr noch antreffen, werden wir seine Eltern kontaktieren und bitten, ihn abzuholen", sagt Martina Bläser vom Jugendamt. Beim Jugendschutz kooperieren Stadt, Caritas und Polizei. "Unsere Zusammenarbeit hat sich in den vergangenen Jahren eingespielt, und wir sprechen von Einzelfällen, die auftreten", sagt Herbert Westervelde von der Kaarster Polizei.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort