100 Jahre Turnverein Vorst Turnverein – sportliche Heimat auch für Geflüchtete

Vorst/Büttgen · Der Verein „Gut Heil“ hat in der Corona-Pandemie Mitglieder verloren, zeigte sich zum Fest seines 100-jährigen Bestehens aber vital und attraktiv für Interessierte.

Kinder und Eltern feierten das Jubiläum mit einer gemeinsamen Sportstunde, in der ein Hindernisparcours zu überwinden war.

Kinder und Eltern feierten das Jubiläum mit einer gemeinsamen Sportstunde, in der ein Hindernisparcours zu überwinden war.

Foto: Wolfgang Walter

Der Turnverein „Gut Heil“ 1922 Büttgen-Vorst feierte am Samstag seinen 100. Geburtstag. Los ging es um 15 Uhr auf dem Gelände der Grundschule mit einem von Spielen und Bewegung geprägten Kinderfest. Um 18 Uhr feierten dann die Erwachsenen mit Ehrengästen in der Aula des Georg-Büchner-Gymnasiums. Die Auftritte auf der Bühne machten deutlich, dass Sport im Verein am meisten Spaß macht – und dass Integration auch über den Sport funktioniert.

Der Vorsitzende Heinz-Günter Püllen ist nicht so ganz zufrieden im Jubiläumsjahr: „Wir haben aktuell 476 aktive und etwa 50 passive Mitglieder. Vor Corona waren es mehr als 500 Aktive.“ Immerhin läuft der Sportbetrieb mittlerweile wieder normal. Ein weiteres Problem: „Es ist schwierig mit den Hallenzeiten in Vorst. Wir hoffen deshalb auf den zügigen Bau der Gymnastikhalle an der Grundschule.“ Ursprünglich sollte der Bau 2024/2025 erfolgen, aber Püllen geht davon aus, dass sich der Start verzögern wird.

Dass von den rund 80 Kindern, die an dem Fest teilnahmen und sich über kleine Geschenke freuten, auch viele Nicht-Mitglieder waren, sieht Püllen als Chance, junge Mitglieder zu gewinnen. Aus Erfahrung weiß er, dass die Fluktuation bei Kindern und Jugendlichen besonders groß ist.

In Zeiten von Pandemie und Ukrainekrieg gibt es aber auch schöne Geschichten zu erzählen. Zum Beispiel die von einer aus der Ukraine geflüchteten Frau, die die Übungsleiterin in der Yoga-Gruppe unterstützt und bald selber Gruppenleiterin werden könnte. Und auch der Kindergruppe aus der Ukraine merkte man bei ihrem Auftritt nicht an, welch‘ großes Leid sie in diesem Jahr schon erfahren musste.

Der Show-Act begann mit den Jazz-Devils im Nostalgie-Look, allen voran das BTV-Urgestein Ulla Kottmann. „Die ist eine Legende hier“, sagte der stellvertretende Bürgermeister Theo Thissen. Ein toller Auftritt war der der Power-Minis, der Power-Crew und gestandener Frauen, die vor Energie nur so sprühten. Eine bessere Werbung für den Jubiläumsverein kann es eigentlich gar nicht geben. Theo Thissen erinnerte: „Aus den Geschichtsbüchern geht hervor, dass turn- und sportinteressierte Jugendliche aus der Kirchengemeinde St. Antonius Vorst  im April 1922 den Turnverein „Gut Heil“ Vorst gegründet haben. Das war eine zukunftsweisende Entscheidung für das Miteinander.“ Der BTV sei nach dem VfR Büttgen und der Turnerschaft Kaarst der drittälteste Sportverein in der Stadt. Die Ehrenamtler hätten im Laufe der  Jahrzehnte hevorragende Dienste in der Vereinsentwicklung geleistet. Kreisdirektor Dirk Brügge erinnerte an seine Anfänge im Frühjahr 2015: Sein erstes Domizil war in Vorst. Und er schmeichelte den Vorstern: „Es ist wieder schön, hier zu sein.“

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