Kaarst "Jeder Kandidat muss für seine eigenen Werte werben"

Neuss · Seit 2002 gehört Gisela Piltz dem Deutschen Bundestag an. Die 48-Jährige ist nicht nur innen- und kommunalpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, sondern seit Oktober 2009 auch stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Bundesvorstand ihrer Partei. Am Sonntag (16 Uhr, Bürgerhaus) besucht sie den Neujahrsempfang der Kaarster FDP. Die NGZ hat vorab mit ihr gesprochen – unter anderem über den Ausgang der Niedersachsen-Wahl.

 Gisela Piltz besucht den Neujahrsempfang der FDP in Kaarst.

Gisela Piltz besucht den Neujahrsempfang der FDP in Kaarst.

Foto: FDP

Seit 2002 gehört Gisela Piltz dem Deutschen Bundestag an. Die 48-Jährige ist nicht nur innen- und kommunalpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, sondern seit Oktober 2009 auch stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Bundesvorstand ihrer Partei. Am Sonntag (16 Uhr, Bürgerhaus) besucht sie den Neujahrsempfang der Kaarster FDP. Die NGZ hat vorab mit ihr gesprochen — unter anderem über den Ausgang der Niedersachsen-Wahl.

Frau Piltz, zu Beginn eines neuen Jahres kommen Sie als Bundestagsabgeordnete viel rum an der Basis. Wie nehmen Sie persönlich gerade die Stimmung wahr?

Piltz Die Wahlkämpfe in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen haben uns Liberalen bereits im letzten Jahr gezeigt, dass wir die Menschen mit guter Sacharbeit überzeugen können. Die Wahl in Niedersachsen hat uns darin bestärkt. Deutschland braucht uns Liberale. Davon sind wir überzeugt. Und die Liberalen sind hochmotiviert, auch bei der Bundestagswahl für Freiheit und Bürgerrechte und gegen staatliche Bevormundung zu kämpfen.

Ganz ehrlich: Hat Sie das Ergebnis bei der Wahl überrascht?

Piltz Ich habe fest damit gerechnet, dass die FDP mit solider schwarz-gelber Politik in Niedersachsen auch ein solides Ergebnis erreichen wird. Dass es nun sogar 9,9 Prozent wurden, hat mich natürlich sehr gefreut und auch stolz gemacht.

Würden Sie sagen, Niedersachsen war auch ein Stimmungstest für den Bund?

Piltz Landtagswahlen sind kein Bundestagswahlen. Das wissen alle Parteien und alle Wählerinnen und Wähler. Aber eines hat die Wahl in Niedersachsen einmal mehr gezeigt: Liberale Politik, Politik für Freiheit und Verantwortung, Politik für den sparsamen Staat, hat viele Anhänger und wird dringender denn je gebraucht.

Auf die lokalen "Parlamente" bezogen: Wie wichtig ist — angesichts des "Leihstimmen- Phänomens" in Niedersachsen — eine gute Zusammenarbeit von CDU und FDP für die Glaubwürdigkeit der Kandidaten im anstehenden Bundestagswahlkampf?

Piltz Zunächst einmal gibt es keine Leihstimmen. Wenn Bürger sich eine schwarz-gelbe Koalition wünschen, ist es nicht verwunderlich, sondern naheliegend, Erst-und Zweitstimme auf CDU und FDP aufzuteilen. Allerdings sind die Ergebnisse schwarz-gelber Koalitionen auch unterschiedlich, je nachdem, wie stark die FDP an dieser beteiligt ist. Deshalb muss auch jeder Kandidat für sein eigenes Parteiprogramm und seine Werte werben. Erst das Wahlergebnis entscheidet, in welcher Koalition und wie stark die FDP sich einbringen kann.

Warum braucht Deutschland die FDP?

Piltz Weil die FDP als einzige Partei in Deutschland für die Menschen steht, die Leistung erbringen und Verantwortung übernehmen wollen, ohne vom Staat ans Gängelband gelegt zu werden.

J. HAGENACKER FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(NGZ/ac)
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