Kaarst Interesse an der Landtagswahl wecken

Kaarst · "Deine Stimme zählt": An dem von unserer Zeitung initiierten Projekt zur Landtagswahl beteiligt sich auch das Albert-Einstein-Gymnasium. Die Schüler erarbeiten derzeit eine Umfrage, deren Ergebnis sie im Video dokumentieren wollen.

Viele Stunden lang beschäftigen sich die 25 Schüler im Leistungskurs Sozialwissenschaften (Sowi) am Albert-Einstein Gymnasium (AEG) jede Woche mit aktuellen Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Bei der Landtagswahl in diesem Jahr werden die Elftklässler noch nicht mitentscheiden dürfen, welche Parteien in den nächsten NRW-Landtag einziehen. Deshalb hat Lehrerin Inga Busch (38) ihre Schüler beim Projekt "Deine Stimme zählt" unserer Zeitung angemeldet.

"Wahlen sind im Sowi-Unterricht immer ein wichtiges Thema", sagt Busch. Wie genau das Projekt ausgestaltet wird, hat sie ihre Schüler entscheiden lassen. "Wir haben zunächst gesammelt, welche Themen uns interessieren", sagt Vincent Farke (16). Herausgekommen sind: Studiengebühren, Turbo-Abitur (G8), Inklusion, Legalisierung von Cannabis, die Ausgestaltung des Schulsystems und Sicherheitspolitik. Als die Themen festgelegt waren, haben die Schüler in Referaten die wichtigsten Hintergründe vorgestellt und welche Meinung die fünf im Landtag vertretenen Parteien dazu vertreten. Im nächsten Schritt wurde es spannend: Mit dem neu gewonnen Wissen im Hinterkopf, sollten die Schüler ihre eigene Meinung zu den Themen einbringen und diskutieren. So richtig flogen dabei aber nicht die Fetzen. "Eigentlich waren wir uns bei fast allem einig", sagt Anna von Zons. Die Gymnasiasten waren zum Beispiel einhellig gegen Studiengebühren und für ein ganz klassisches Schulsystem aus Gymnasium, Realschule und Hauptschule. Nur bei der Diskussion um G8, also die Verkürzung der Schulzeit um ein Jahr, berichten die Schüler von Meinungs-Unterschieden. Nun wollen die Elftklässler feststellen, wie ihre Mitschüler auf die Themen blicken. Dazu erarbeitet der Leistungskurs einen Fragebogen, den eine repräsentative Anzahl Mitschüler ausfüllen soll - von der 8. bis zur 12. Klasse. Das Ergebnis dieser Umfrage wollen sie in einem Video vorstellen und mit zu einer Diskussion aller Vertreter der rund 50 teilnehmenden Schulen nehmen. Wer dort hinfährt, ist noch nicht entschieden. Nur, dass es zwei Schüler aus dem Leistungskurs sein sollen. Zunächst wollte das keiner freiwillig. "Politik ist für uns schon interessant, aber eher im Hinterkopf", versucht Tim Hertel (17) zu erklären. Mitglieder einer politischen Partei gibt es in dem Leistungskurs nicht. "Man darf aber nicht vergessen, dass die Schüler heute ein Jahr jünger sind, wenn sie Abitur machen", sagt Inga Busch. Sie verweist auf das soziale Engagement. Schüler engagieren sich in Projekten im Seniorenheim, bei den Schulsanitätern oder der AG "Schule ohne Rassismus".

Außerdem sei der Unterricht in Sozialwissenschaft angelegt, das Interesse der Schüler an gesellschaftlichen Entwicklungen zu wecken. "Mir hat mal eine Schülerin nach dem Abitur gesagt: Ihr Unterricht war super. Jetzt verstehe ich endlich, was in der Zeitung steht", sagt die Lehrerin.

(NGZ)
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