Soll Ikea in Kaarst bleiben? IKEA: Zugpferd mit Image und Vekehrsproblem

Soll Ikea in Kaarst bleiben? · Großes Interesse am Mittwoch am heißen Draht der NGZ und geteilte Meinungen: Das Thema um die Verlagerung von IKEA interessierte dabei nicht nur die Kaarster Bevölkerung. Viele finden, dass das schwedische Möbelhaus auf jeden Fall in Kaarst gehalten werden müsse - hier ein Auszug aus den zahlreichen Anrufen, bei denen auch kritische Töne laut wurden. IKEA Kaarst: schon lange ein zusammenhängener Begriff. An der gewünschten Umsiedelung möglicherweise an den Standort nördlich der A 52 scheiden sich die Geister. Sehr unterschiedliche Meinungen vertraten die NGZ-Leser am Mittwoch Nachmittag "am heißen Draht". NGZ-Foto: M. Reuter

Großes Interesse am Mittwoch am heißen Draht der NGZ und geteilte Meinungen: Das Thema um die Verlagerung von IKEA interessierte dabei nicht nur die Kaarster Bevölkerung. Viele finden, dass das schwedische Möbelhaus auf jeden Fall in Kaarst gehalten werden müsse - hier ein Auszug aus den zahlreichen Anrufen, bei denen auch kritische Töne laut wurden. IKEA Kaarst: schon lange ein zusammenhängener Begriff. An der gewünschten Umsiedelung möglicherweise an den Standort nördlich der A 52 scheiden sich die Geister. Sehr unterschiedliche Meinungen vertraten die NGZ-Leser am Mittwoch Nachmittag "am heißen Draht". NGZ-Foto: M. Reuter

Zu den kritischen Stimmen zählte die von Willi Nauen aus Kaarst: "Der Standort an der A 52 ist nicht gut gewählt, besser wäre eine Ansiedelung im Gewerbegebiet in Holzbüttgen. Der Verkehr in Alt Kaarst würde drastisch ansteigen, außerdem brauchen wir kein weiteres neues Gewerbegebiet." Eine ähnliche Meinung vertritt Agnes Mintgens, Kaarst: "Kaarst hat sowieso schon viel Verkehr und wenig Wald, auch die Wohnqualität lässt viel zu wünschen übrig. Jetzt soll ein weiteres Spaziergebiet verschwinden, das finde ich unmöglich."

Ganz anders empfindet Johannes Götzen, Büttgen: "Eine bessere Verkehrsanbindung wie die an der A 52 gibt es doch gar nicht. Und Nachbarstädte wie Krefeld oder Willich wollen IKEA auch ganz gerne haben. Da muss die Stadt doch schnell zugreifen!" Das finden auch Peter und Ute Kotzian aus Kaarst: "IKEA soll auf jeden Fall in Kaarst bleiben, und zwar da, wo es hin möchte. Am besten an die A 52. Dann bleibt in Kaarst ein bisschen Leben in der Bude und es kommt ein wenig mehr Geld in die Stadtkasse".

Nicht ganz die gleiche Auffassung vertritt Hannelore Nauen aus Kaarst: "IKEA soll bleiben, aber nicht an die A 52 kommen. Denn nur weil die Leute komische Möbel von IKEA kaufen wollen, muss nicht noch mehr Verkehr durch Kaarst fließen." Für den Verbleib, egal wo, plädiert Dieter Jaenike aus Holzbüttgen: "IKEA soll bleiben. Es ist doch eine Attraktion für die Umgebung, es bringt Gewerbesteuer. Und es ist gute Image-Werbung für Kaarst, ein Begriff, der immer in Verbindung mit Kaarst genannt wird."

Ähnlich betrachtet Doris Leßmann aus Büttgen die Angelegenheit: "IKEA ist und bleibt ein großer Gewinn für die Stadt Kaarst und ist für sie auch wichtig. Der Standort nördlich der A 52 ist ein guter Platz und wunderbar zu erreichen." Toni Schenkel aus Büttgen pflichtet bei: "Ich finde, IKEA muss in Kaarst bleiben. Schon allein der Arbeitsplätze wegen. Der neue Standort an der A 52 ist gut erreichbar, weil dann nicht mehr so viel Verkehr durch Kaarst fließt." Da ist Willi Dresen aus Kaarst anderer Meinung: "IKEA hat jetzt schon 7000 Kunden pro Tag und will sich ja noch vergrößern. Viele Kunden kommen aus der näheren Umgebung und fahren nicht über die Autobahn. Die Verkehrsbelastung in Alt Kaarst würde stark ansteigen."

Findet Hans-Peter Grabowski aus Kaarst nicht: "Aus guten Gründen sollte IKEA in Kaarst gehalten werden, IKEA verkörpert Jugend und Moderne und befreit Kaarst vom Schlafstadt-Image. Der Standort an der A 52 bringt außerdem keine Verkehrsprobleme." Andere Gründe ziehen Anja Finken aus Büttgen in das Möbelhaus: "Da kann man bestens Einkaufen, die Kinder können spielen, man kann Frühstücken oder Mittagessen. Daran haben wir uns sehr gewöhnt." Auch Evelin Handschuh aus Büttgen sieht das ähnlich: "Ich frühstücke gerne 'mal bei IKEA. Außerdem findet man dort viele Dinge für den Haushaltsbedarf im guten Sortiment."

Den möglichen Standort im Holzbüttgener Gewerbegebiet bevorzugt Conrad Wilms aus Kaarst: "Früher ist im Zusammenhang mit der IKEA-Umsiedlung nie von weiterem Gewerbe geredet worden. Jetzt soll an der A 52 eine 180.000 Quadratmeter große Fläche zusätzlich zum IKEA-Neubau mit Gewerbe bepflastert werden. Damit würde ein weiterer Ortseingang nach Kaarst verschandelt. Am Hüngert wäre deshalb ein besserer Standort." Da ist Hildegard Czygan aus Kaarst anderer Meinung: "IKEA soll ein anständiges Grundstück bekommen. Viele Leute finden dort Arbeit, und irgendwo muss man ja dafür sorgen, dass das Geschäft boomt."

So sieht es auch Marlen Greven aus Kaarst: "Eine gute Einkaufsquelle, ein Zugpferd. Samstags nervt der Verkehr zwar schon, aber so schlimm ist das eigentlich nicht." Viele Verkehrsprobleme sieht dagegen Christoph Görz aus Kaarst: "Außerdem habe wir in Kaarst bereits genug Gewerbeflächen, jetzt sollen auch noch Außenbereiche versiegelt werden. Die Kaarster Bürger sind es ohnehin satt, dass überall gebaut werden soll. Und Einkaufen ist nicht unbedingt wichtiger, als naturnahe Lebensräume zu erhalten."

Das Holzbüttgener Gewerbegebiet sieht Gerhard Lücke aus Kaarst als geeigneteren Standort an und bringt eine weitere Möglichkeit in die Diskussion. "Das Kalksandsteinwerk nördlich der A 52 ist doch stillgelegt. Da wäre genug Platz." Ein wenig stärker auf die Tube drücken möchte Gaby Merkt aus Büttgen: "Hier sollten viele Arbeitsplätze erhalten bleiben. Und es sollte etwas weniger Bürokratie walten". Für den Verbleib IKEAs spricht sich Walter Heise aus Kaarst aus: "Die Stadt braucht Einkünfte, deshalb muss IKEA bleiben. Wer was anderes sagt, der spinnt." Und für Elisabeth Esser ist die Sache sonnenklar: "An IKEA hat man sich längst gewöhnt. Es muss hier bleiben." Dem pflichtet Inge Mußmann aus Neuss bei: "IKEA hat von allem etwas. Daher sollte es in der Nähe bleiben." Ralf Angenendt

(NGZ)
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