Kaarst Ikea: Verkehr macht noch Sorge

Kaarst · Rund 200 Bürger kamen ins Albert-Einstein-Forum, um sich von der Verwaltung über die Rahmenplanung für das künftige Ikea-Gewerbegebiet informieren zu lassen. Unterm Strich ging es darum, Anregungen zu platzieren.

Bürger-Information zum neuen Ikea-Gewerbegebiet
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Bürger-Information zum neuen Ikea-Gewerbegebiet

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Um mit dem Ende anzufangen: Mit konkreten Antworten verließen am Donnerstagabend, nach drei Stunden des ausführlichen Vortrages, Fragenstellens und Diskutierens, die wenigsten Teilnehmer der großen Bürgerinformationsveranstaltung zur "Ikea-Rahmenplanung" das Albert-Einstein-Forum. Beiden Seiten, sowohl der Verwaltung als auch den rund 200 erschienenen Kaarstern, ging es hauptsächlich darum, Verständnis zu wecken und Sorgen zu platzieren. Obwohl die Verkehrsplanung, auf der die Rahmenplanung für das künftige Gewerbegebiet am Kaarster Kreuz basiert, nicht Thema des Abends sein sollte, wurde sie von den Zuhörern doch zu einem solchen gemacht. Aber auch Grundsätzliches wurde zur Sprache gebracht. Die NGZ hat einige Themen des Abends zusammengefasst.

Warum will die Stadt überhaupt ein neues Gewerbegebiet schaffen? Weil Kaarst im Moment, im Vergleich zu anderen Städten, nur wenig Gewerbefläche (2,6 Prozent) ausweist. Wirtschaftsförderer Dieter Güsgen sagt: "Gewerbeflächenpotential ist ein entscheidender Standortfaktor."

Um welche Fläche geht es? Das neue Gewerbegebiet "Hüngert II" soll irgendwann 50 Hektar groß sein. Zwei Drittel der Fläche hat die Stadt in den vergangenen Jahren erworben. Die Erschließung findet nicht mit einem Mal, sondern schrittweise, über Jahre, statt.

Wie ist der aktuelle Planungsstand? Im Dezember hat der Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss die Vergabe der Bauleitplanung inklusive Rechtsberatung für die Umsiedlung des Möbelhauses Ikea und die notwendige Straßenerschließung der neuen K 37n beschlossen. Verbindliche Bebauungspläne gibt es noch nicht, die rechtlichen Voraussetzungen dafür werden jetzt erarbeitet. Dann entscheidet darüber der Rat, anschließend werden die Pläne ausgelegt und die Bürger erneut beteiligt. "Die Rahmenplanung", sagt Bürgermeister Franz-Josef Moormann, "ist ein freiwilliger, vorgeschalteter Verfahrensschritt, der wegen der Größe und der Bedeutung des Projekts nötig ist." Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung sollen in die Entscheidungen der Politik einfließen.

Was ist mit dem Verkehr? Die Verkehrserschließung für das neue "Ikea-Gewerbegebiet" Hüngert II ist auf den Weg gebracht — grundsätzlich jedenfalls. Die neue K 37n soll über eine zweistreifige Brücke an die Neersener Straße angebunden werden. Die Gümpgesbrücke bleibt offen. "An der Detailplanung", sagt der Technische Beigeordnete Manfred Meuter, "wird derzeit gearbeitet." Konkrete Ergebnisse, etwa zur Verkehrslenkung, liegen erst zum Ende des Jahres vor. Vorschläge und Anregungen der Bürger zur Ausgestaltung werden geprüft. Das, was jetzt von den Kaarstern eingebracht werde, werde die Ratsmitglieder in ihren Entscheidungen beeinflussen, sagt Franz-Josef Moormann.

Gibt es eine Grünplanung? Festlegungen dazu wie zur Umweltverträglichkeit werden erst in der Bauleitplanung verbindlich festgelegt.

Was passiert mit dem bisherigen Ikea-Standort? Die Stadt strebt einen Flächentausch mit dem Möbelhaus an. Auf dem Areal an der Düsselstraße soll wieder Gewerbe, allerdings kein Einzelhandel, angesiedelt werden.

(NGZ)
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