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Kaarst Ikea-Umzug heiß diskutiert

Kaarst · Die Entwicklung des Gewerbegebietes Hüngert und der damit verbundene Ikea-Umzug ist eines der wichtigsten kommunalpolitischen Projekte der Stadt. Noch gibt es viele offene Fragen. Die NGZ lud Bürger und Anwohner zum Meinungsaustausch bei Kaffee und Gebäck auf den Neumarkt ein.

 Heiße Diskussion trotz herbstlicher Kälte: Am NGZ-Mobil sagten Leser unserer Zeitung gestern in Kaarst ihre Meinung zum geplanten Ikea-Umzug.

Heiße Diskussion trotz herbstlicher Kälte: Am NGZ-Mobil sagten Leser unserer Zeitung gestern in Kaarst ihre Meinung zum geplanten Ikea-Umzug.

Foto: Berns

Planungsexperten und Politikern mag der Ikea-Umzug in Kaarst zum Greifen nah erscheinen, vielen Bürgern geht es ganz anders. Am NGZ-Mobil auf dem Neumarkt waren gestern vor allem Informationen gefragt: Wo genau liegt der neue Ikea-Standort? Welche Zu- und Abfahrten sind geplant? Trotz Bürgerversammlungen zum Thema muss Bürgermeister Franz-Josef Moormann erst einmal Basiswissen vermitteln. Die meisten kritischen Fragen drehen sich ums Thema Verkehr. Theo Werner, Förderkreis Holzbüttgen: "In Stoßzeiten geht an der Gümpgesbrücke heute schon nichts mehr." Rückstaus bis hinter BMW Timmermanns seien keine Seltenheit.

Walter Heise stellt den Ikea-Umzug grundsätzlich in Frage: "Warum wird das alte Gebäude nicht aufgestockt, um mehr Verkaufsfläche zu schaffen?" Der 81-Jährige ist Stammkunde. Seine Befürchtung: "Wenn Ikea umzieht, komme ich mit dem Bus kaum noch hin."

Paul Liebau, Geschäftsführer der in Holzbüttgen ansässigen SCA Hamburg Display GmbH, ist über die Verkehrsplanung sogar regelrecht entsetzt: "Wenn demnächst die prognostizierten 1000 Schwerlaster pro Tag über die Straße rollen, kommen meine 15 Lkw nicht mehr durch – dann muss ich mit meinem Unternehmen umziehen, weg aus Kaarst." Und Vera Hafner fragt: "Wo sollen die Unternehmen für ein so großes Gewerbegebiet überhaupt herkommen?" Käthe Hilgers, 80 Jahre alt, kann hingegen mit den Umzugsplänen leben: "Hauptsache Ikea bleibt in Kaarst, mein Sohn fährt mich da schon hin."

Inge Zimmermann hingegen lehnt nicht nur den Ikea-Umzug, sondern den Ausbau des Gewerbegebietes Hüngert insgesamt ab: aus ökologischen Gründen wegen des hohen Flächenverbrauchs bei nur wenig neuen Arbeitsplätzen und zu starker Konkurrenz für den innerstädtischen Einzelhandel. Heinrich Ackermann, Forum Umwelt Neuss, stellt ähnliche Fragen und verweist auf die Neusser Nachbarschaft: "Darf das Gewerbegebiet so nah an die Wohnbebauung Auf der Heide?

Brigitte und Hubert Schlabbers sehen das ganz anders: "Wir wohnen in Holzbüttgen, sind aber nicht gegen den Umzug. Irgendwo muss das Unternehmen doch hin, schließlich geht es für Kaarst um eine Menge Arbeitsplätze." Heinrich Hasperg sieht zwar die wirtschaftliche Bedeutung Ikeas, warnt jedoch ebenfalls vor Staus. Karl Levin sieht neue Belastungen für Holzbüttgen, einen Kaarster Stadtteil, der ohnehin benachteiligt sei: "Wo stehen denn die Glücksspielpaläste und wo ist das Rotlichtviertel?" Bürgermeister Franz-Josef Moormann hält dagegen: "Die Stadt braucht dieses Gewerbegebiet und die entsprechenden Einnahmen. Wir müssen gucken, dass wir den Haushalt in den Griff bekommen."

Hans-Peter Grabowski hingegen macht sich bereits Gedanken über die Gestaltung des neuen Gewerbegebietes: "Dabei sollten sich die Planer auch mal am Vorbild Niederlande orientieren. Mit origineller Architektur entstehen dort Gebiete, in denen sich Wohnen und Arbeiten angenehm erbinden lässt."

Dokumentiert

(NGZ)
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