Kaarst Ideen sammeln beim Spazieren mit Bürgern

Kaarst · Im Rahmen des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes fand der erste Stadtgang statt.

Ob Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus, die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart oder Alfred Körbel vom Dortmunder Städteplanungs-Büro Plan-Lokal: Nicht sie standen beim ersten Stadtspaziergang am Samstag im Mittelpunkt, sondern die Kaarster Bürger. "Sinn der Übung ist, möglichst viele Anregungen zu bekommen von Menschen, die die Innenstadt regelmäßig erleben", erklärte Körbel. Schon bald wurde deutlich, dass die Vorstellungen oft auseinandergehen. Die Erkenntnisse werden in das Integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept einfließen.

Am "Tag der Städtebauförderung" war die Zahl der Interessierten überschaubar. Das liegt vielleicht auch daran, dass die Innenstadt von Kaarst alles andere als desolat wirkt. Es gibt beispielsweise so gut wie keine Leerstände. "Wir müssen aber aktiv werden, damit die Innenstadt attraktiv bleibt", erklärte die Bürgermeisterin. Körbel kritisierte, dass sich der Wochenmarkt zum Maubiscenter hin zu sehr abgrenze. Kontrovers wurde diskutiert, ob der Individualverkehr eingeschränkt werden solle. Sigrid Burkhart gab zu bedenken, dass die Platzgestaltung nicht optimal sei. Das Stichwort hieß "Entsiegelung von Flächen". "Der Platz muss aber weiterhin multifunktional genutzt werden können", gab Ulrike Nienhaus zu bedenken. Bürger beklagten, dass Abfall achtlos weggeworfen werde und dass die Fahrradständer "Felgenkiller" seien. Am Wiegand-Weg erfuhren die Stadtplaner, dass die Bürger die Grüne Achse lieben, sich dort als Radfahrer sicher fühlen. Laternen müssten von Bewuchs freigeschnitten werden. Die Radwege im Zentrum von Kaarst wurden als "suboptimal" beurteilt. Auf dem Schulhof des Albert-Einstein-Gymnasiums kam die Gruppe zusammen, weil hier Raum ist für bürgerschaftliches Zusammensein mit Einrichtungen wie dem Bebop, der VHS, dem Albert-Einstein-Forum, der Stadtpark-Halle und der Grundschule Stakerseite. "Kommt eine Stadthalle?", fragte ein Bürger. "Das muss nicht unbedingt Sache der Stadt sein", erklärte Nienhaus, "es könnte beispielsweise eine Betreibergesellschaft gegründet werden."

(barni)
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