Kaarst Holzbüttger Schützen haben einen neuen Vorstand
Kaarst · Volker Schöneberg wurde mit deutlicher Mehrheit zum Brudermeister gewählt. Die Initiative für Hans Töller zog Vorschläge zurück.
Die Holzbüttger Schützen haben endlich wieder einen kompletten Vorstand. Und es herrschte keine Wechselstimmung im Bischofshof. Als Volker Schöneberg mit deutlicher Mehrheit bereits in der Mitgliederversammlung im Amt bestätigt wurde, zog die Gruppe der Unzufriedenen, die gerne Hans Töller als Brudermeister gesehen hätte, ihre weiteren Personalvorschläge zurück. Ende gut, alles gut? Man wird abwarten müssen.
Fest steht, dass die Mitgliederversammlung überraschend sachlich verlief. Volker Schöneberg wurde mit 160 Stimmen bei 48 Gegenstimmen und vier Enthaltungen deutlich das Vertrauen ausgesprochen. Er hatte prominente Fürsprecher: Dieter Meiritz, langjähriger Oberst und Schützenkönig 2012/2013, brachte es auf den Punkt: "Brudermeister Volker Schöneberg und sein Stellvertreter Dieter Hellendahl müssen im Amt bleiben, was hier gegen sie vorgetragen wurde, ist unmöglich."
König Franjo Rademacher sprach eine deutliche Wahlempfehlung aus. Die Putschisten kritisierte er scharf: "Für mich sind das öffentlichkeitswirksame Aktionen, die geeignet sind, das Ansehen und die Interessen der Bruderschaft massiv zu schädigen." Der große Applaus, den Rademacher erntete, ließ das spätere Wahlergebnis erahnen. Christoph Keuter, der Sprecher der Unzufriedenen, trug seine Argumente sachlich vor, überzeugen konnte er die Mehrheit der Schützen jedoch nicht. Er warf Volker Schöneberg wenig Gravierendes vor. Beispielsweise habe er sich beim CDU-Neujahrsempfang einem anderen Brudermeister gegenüber geäußert, er müsse "Ordnung in den Laden bringen": "Das ist ein Schlag ins Gesicht für Hans Töller, der elf Jahre lang als Brudermeister gute Arbeit geleistet hat", sagte Keuter.
Töller ergriff während der Versammlung nicht das Wort, wohl aber Willi Schlabbers, der der Bruderschaft seit fast 50 Jahren angehört. Er bezeichnete das Vorgehen der Putschisten als unanständig. Was auffiel: Christoph Keuter begründete die Initiative, Namen für die Vorstandsämter zu benennen, damit, dass einige Posten lange vakant waren. Er ging aber nicht darauf ein, warum die Vorschläge nicht zurückgenommen wurden, nachdem der Bruderschaftsvorstand fähige Kandidaten benannt hatte. Die wurden jetzt mit großen Mehrheiten gewählt.
Die Bruderschaft hat auch wieder einen neuen Geschäftsführer: Der 37-jährige Chemikant Stefan Schüpper wurde mit 183 Stimmen gewählt. Sein Stellvertreter — auch diese Position war zuletzt vakant — wurde der Rechtsanwalt Wilfried Bank (67). Für ihn entschieden sich 192 Schützen. Der neue Kassierer heißt Karl-Heinz Cremer. Der 75 Jahre alte pensionierte Controller erzielte mit 195 Stimmen das beste Wahlergebnis.