Familie Maksuti droht die Abschiebung in den Kosovo Hoffen auf Duldung bis Juli 2001

Safet Maksuti, seine Ehefrau Nazmije sowie ihre beiden Kinder Ardian und Ardiana schöpfen jetzt neue Hoffnung: Die Familie sollte ursprünglich am Freitag, 16. Dezember, in den Kosovo abgeschoben werden. Doch der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Fritz Behrens, hatte jetzt mitgeteilt, wegen der Witterungsverhältnisse vor Ort sollen bis zum 31. März 2001 nur noch Straftäter nach Pristina abgeschoben werden.

Kosovo-Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen, die einen Arbeitsplatz haben, könnten unter bestimmten Voraussetzungen länger bleiben als ursprünglich vorgesehen. Wenn das Arbeitsverhältnis seit mindestens einem Jahr bestehe und der Arbeitgeber bestätige, den Flüchtling bis zum Ausreise-Termin zu beschäftigen, könne eine Duldung bis zum 31. Juli 2001 erteilt werden. So solle Betrieben geholfen werden, die geklagt hatten, keinen Ersatz für die von ihnen beschäftigten Kosovo-Albaner zu finden.

Neben dem Nachweis eines sicheren Arbeitsplatzes müsse die restliche Familie jedoch bereit sein, bis zum 30. April 2001 freiwillig auszureisen. Familien mit schulpflichtigen Kindern könnten jedoch den Abschluss des Schuljahres abwarten. Safet Maksuti kam 1992 nach Deutschland. Der 38-jährige Maschinenbau-Ingenieur arbeitet seitdem in Düsseldorf bei einer Hoch- und Tiefbau-Firma. Der zehnjährige Sohn und die sechsjährige Tochter besuchen die Katholische Grundschule Alte Heerstraße. Lehrer, Eltern und Mitschüler aus der Grundschule hatten bereits 250 Unterschriften gesammelt und sich für eine verlängerte Duldung der Familie bei der Härtekommission des Innenministeriums eingesetzt.

Die engagierten Kaarster baten auch Bürgermeister Franz-Josef Moormann und Landrat Dieter Patt, sich für Familie Maksuti einzusetzen. Der Hausarzt hatte Nazmije Maksuti attestiert, sie dürfe aufgrund ihres Gesundheitszustandes zumindest nicht im Winter in den Kosovo zurückgeschickt werden, weil dort ihre ärztliche Behandlung zurzeit nicht gewährleistet sei, berichtete ihr Mann. Jetzt hofft er, doch noch eine positive Nachricht zu erhalten und mit seiner Familie vorerst in Kaarst bleiben zu dürfen. Erbe

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