Kaarst Herbert Knebel - so gut wie nie

Kaarst · "Männer ohne Nerven" heißt das neue Programm des Ruhrpott-Rentners.

Ein launiger Satz von Herbert Knebel genügte, um das Publikum auf einen höchst amüsanten Abend einzustimmen: "Hier sind Männer, die gehen auch dahin, wo es wehtut." Weh dürfte den schrägen Typen rund um den Ruhrgebietsnörgler allerdings nichts getan haben, zumal sie an zwei Abenden im jeweils ausverkauften Albert-Einstein-Forum auftraten. "Ich habe Herbert Knebel jetzt schon einige Male gesehen und ich habe das Gefühl, er wird immer besser", sagte ein Zuschauer in der Pause. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Das neue Programm "Männer ohne Nerven" ist ein Volltreffer. Wenn 550 Menschen nach einem mehr oder weniger anstrengenden Tag alles um sich herum vergessen und immer wieder herzhaft lachen müssen, dann hat das mit sehr guter Unterhaltung zu tun. Herbert, Ozzy, Ernst und "der Trainer" verstehen was von ihrem Job. Sie überraschen und amüsieren mit bizarren Kombinationen von weltbekannten Melodien und verrückten Texten, haben selbst vor Mega-Klassikern wie "Child in time" keinen übertriebenen Respekt. Höhepunkte sind aber die Schilderungen von Alltagssituationen, die bei Herbert Knebel schnell in mittelschwere Katastrophen ausarten können. Fast schon apokalyptisch: die Schilderung eines Besuchs im indischen Restaurant "Zum Ghandi". Dort probiert Herberts Frau Guste von dessen extra scharf gewürztem Schnitzel "Bombay" und muss als Reflex dem Hund den Napf mit Wasser leeren. Nach diesem kulinarischen Fehltritt stimmt das Ruhrgebiets-Original ein Loblied auf die Currywurst an: "Die Currywurst mit Curry dran, das ist es, was man hier gut kann." Knebel, der eine Jukebox als "100 Kilo schweren i-Pod" definiert und "Single" als "alleinstehende Schallplatte", weiß, warum er sich früher immer ausgerechnet in der Eisdiele zu einem Date traf: "Wir waren so heiß, da konnten wir uns nur in einer Eisdiele treffen."

(barni)
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