Kaarst Heinrich Görtz hat den heißesten Job am See
Kaarst · Mit Heinrich Görtz möchte kein Besucher des Kaarster Sees tauschen. Der 63-Jährige hat den wohl heißesten Job am Strand. Wenn die Würstchen braten und die Pommes frittiert werden, erreicht die Temperatur in seinem Imbiss schnell 40 Grad Celsius. "Und gefühlt sind es 60 Grad", sagt Görtz.
Mit Schnitzeln, Frikadellen, Krakauern und Bratrollen stillt er den Hunger der Badegäste. Seine Menükarte entspricht dem Standard. "Ich mache da keine Experimente mehr. Die Leute möchten auch nichts anderes", sagt Görtz. Seit dem Jahr 1988 betreibt er seinen Imbiss am Kaarster See. Damals gab es dort überhaupt kein warmes Essen für die Badegäste. Zunächst stellte er sich mit einem Wagen auf die Wiese, das später errichtete Schwarzwaldhaus brannte im Jahr 2000 ab. Vor zwei Jahren ergänzte er seine Imbissbude um ein paar Tische und Bänke, damit seine Kunden nicht auf dem Badetuch ihre Currywurst essen müssen. Görtz kommt aus dem Schaustellergewerbe, ist seit mehr als 35 Jahren in der Region auch auf der Kirmes vertreten. Der größte Unterschied zur Arbeit am Kaarster See sei, dass dort der Alkohol nicht die Stimmung der Menschen beeinflusse. "Auch wenn sie hier mal etwas länger warten müssen, sind sie immer geduldig und freundlich", sagt Görtz. Allerdings sei auch auf der Kirmes alles andere eher die Ausnahme, relativiert er sofort.
Jeden Tag gegen 10.30 Uhr öffnet er seinen Imbiss, und wenn die Kasse um 19 Uhr schließt, beginnt auch Heinrich Görtz mit dem Saubermachen. Obwohl er bereits über 60 Jahre alt ist, denkt er nicht an Rente: "Das ist ein Beruf, den kann man nicht so einfach aufhören. Ich kann mir nicht vorstellen, zu Hause auf dem Sofa fernzusehen", sagt er.
Info Die NGZ stellt Menschen vor, die am Kaarster See arbeiten.
