Kaarst Hanfzucht bei Brand entdeckt

Kaarst · Wegen eines Defekts an einem Diesel-Generator geriet am Montagabend die Fassade eines Einfamilienhauses an der Daimlerstraße in Brand. Unterm Dach entdeckte die Feuerwehr eine professionelle Hanfplantage.

Feuerwehr entdeckt Hanfplantage in Kaarst
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Feuerwehr entdeckt Hanfplantage in Kaarst

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Die richtige Temperatur, eine automatische Wasserzufuhr, genau dosierte Lichteinstrahlung: Bis Montagabend herrschten im Dachgeschoss des nach außen unscheinbar wirkenden, rot verklinkerten Einfamilienhauses an der Holzbüttgener Daimler Straße perfekte Bedingungen für den Betrieb einer Hanfplantage.

Allein den Wert der technischen Anlage, mit deren Hilfe ein 39 Jahre alter Mieter offenbar illegal mehr als 800 Canabis-Gewächse züchtete, schätzt die Polizei auf rund 50 000 Euro. Der Zufall in Gestalt eines Feuers zerstörte am Montagabend das höchstwahrscheinlich lukrative Geschäft.

Gegen 20.20 Uhr war bei der Feuerwehr in Kaarst der Notruf eingegangen. Die Löschtrupps rückten mit beiden Zügen aus. "Das Objekt war zunächst schwer zu finden und auch schwer zu erreichen", sagt Einsatzleiter Herbert Palmen. "Wir sind dem Schein des Feuers gefolgt." Über das Vordach einer Schreinerei und über den Innenhof bahnten sich Helfer schließlich ihren Weg. "Zu diesem Zeitpunkt", sagt Palmen, "stand die Außenfassade bereits bis zum Dachfirst in Flammen."

Auslöser für das Feuer war vermutlich ein technischer Defekt. Ein Diesel-Generator hinter dem Haus, den der Mieter wahrscheinlich für den Betrieb der Hanfplantage brauchte, war explodiert und hatte die Terrassenüberdachung in Brand gesetzt. Beim Versuch, das Feuer selbst zu löschen, wurde der 39-Jährige durch das Einatmen von Rauchgas leicht verletzt. Seine Bemühungen endeten zunächst im Krankenhaus und dann in Untersuchungshaft.

Noch in der Klinik wurde der Kaarster, der gemeinsam mit einer Lebensgefährtin und zwei Hunden an der Daimlerstraße gewohnt haben soll, unter dem Verdacht des illegalen Herstellen von Cannabis vorläufig festgenommen. Die Ermittlungen übernahmen Beamte des Neusser Fachkommissariats. Die Hanfpflanzen wurden sichergestellt. Sie sollen zu einem späteren Zeitpunkt fachgerecht entsorgt werden.

(NGZ/rl)
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